
Die umstrittene Krisenverordnung würde es überlasteten Mitgliedstaaten erlauben, geltende Standards für die Registrierung und Unterbringung von Asylsuchenden in Ausnahmesituationen abzusenken. Die Bundesregierung hatte sich im Juli bei den Verhandlungen über die Verordnung wegen Bedenken gegen die Absenkung der Standards enthalten. Die fehlende Positionierung unter den EU-Mitgliedstaaten hat inzwischen dazu geführt, dass das Europaparlament eine Blockade bei zwei anderen Teilbereichen der geplanten Reform des EU-Asylsystems angekündigt hat. Ein Sprecher des Innenministeriums teilte dem "Tagesspiegel" auf Anfrage mit, es hänge es "nicht nur von der Position Deutschlands ab, dass es zu einer Einigung kommt, sondern von allen 27 Mitgliedsstaaten". Die Bundesregierung setze sich dafür ein, dass die Beratungen auf EU-Ebene "schnellstmöglich weitergehen", um den Abschluss der Reform des EU-Asylsystems "bis Frühjahr 2024 zu erreichen".
Foto: Manfred Weber am 23.09.2023, über dts Nachrichtenagentur