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Friedensnobelpreisträger verurteilt deutsche Israel-Haltung


Protest gegen Israel-Vorgehen im Gazastreifen (Archiv), über dts NachrichtenagenturMohamed el-Baradei, ehemaliger Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Behörde in Wien und Träger des Friedensnobelpreises, hat die deutsche Israel-Politik angesichts über 50.000 überwiegend ziviler Todesopfer israelischer Militäroperationen im Gazastreifen scharf kritisiert. "Wenn Menschen wie die Fliegen getötet werden, und das geht immer und immer weiter und allen ist klar: Es ist Vergeltung. Dann kann man nicht so tun, als sei es Selbstverteidigung", sagte der 83-Jährige dem "Stern".

"Das hat Deutschlands Ansehen schweren Schaden zugefügt." Er habe erwartet, dass Deutschland aus seiner Geschichte die Verpflichtung ableiten würde, sich dafür einzusetzen, einen neuen Genozid zu verhindern. "Verteidigen Sie Israel - aber entmenschlichen Sie dabei nicht die Palästinenser", sagte der promovierte Völkerrechtler, der selbst jahrelang als Professor für Internationales Recht an der renommierten New York University gelehrt hat. Besonders die Äußerungen der ehemaligen deutschen Außenministerin Annalena Baerbock sieht el-Baradei kritisch. Die aktuellen Verhandlungen zwischen den Regierungen der USA und des Iran über Teherans Atomprogramm hält el-Baradei für aussichtsreich. Beide Seiten hätten ein Interesse an einem Deal. Der Iran aus wirtschaftlichen Gründen. Donald Trump hingegen geht es nach Ansicht el-Baradeis vor allem um persönlichen Ruhm: "Er möchte ja den Friedensnobelpreis bekommen." Gefragt, ob er in diesem Fall seinen eigenen Friedensnobelpreis zurückgeben würde, mit dem er 2005 gemeinsam mit der Internationalen Atomenergie-Behörde für Verdienste um die internationale Abrüstung ausgezeichnet worden war, antwortete el-Baradei: "Ganz bestimmt."

Foto: Protest gegen Israel-Vorgehen im Gazastreifen (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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