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Bezug des Treibhausgases SF6 deutlich gestiegen


Blauer Himmel mit Schönwetterwolken (Archiv), über dts NachrichtenagenturDeutsche Unternehmen haben im Jahr 2024 insgesamt 813,3 Tonnen des Treibhausgases Schwefelhexafluorid (SF6) bezogen. Das waren 105,8 Tonnen oder 14,9 Prozent mehr als im Jahr 2023, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Die im Jahr 2024 bezogene Menge SF6 entspricht 19,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, wobei SF6 zum Großteil in geschlossenen Systemen verwendet und nur in geringem Maß in die Atmosphäre freigesetzt wird. SF6 wurde im Jahr 2024 mit einer abgegebenen Menge von 489,9 Tonnen (60,2 Prozent) hauptsächlich in der Elektroindustrie (beispielsweise in elektrischen Schaltanlagen) und im Apparatebau eingesetzt.

Im Vorjahresvergleich stieg die abgegebene Menge des Stoffes an diesen Bereich um 25,8 Prozent. Weitere bedeutende Abnehmergruppen waren mit 108,5 Tonnen die Energieversorger und mit 86,2 Tonnen die Halbleiterindustrie. Nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2022 um 58,6 Prozent und 5,5 Prozent im Jahr 2023 stieg die Abgabe an die Halbleiterindustrie 2024 um weitere 8,8 Prozent (+7,0 Tonnen). Die stärkste Zunahme von 63,2 auf 108,5 Tonnen (+71,6 Prozent) im Jahr 2024 verzeichneten jedoch die Energieversorger. SF6 wird unter anderem in Windrädern eingesetzt. Auch das Treibhausgas Stickstofftrifluorid (NF3) hat einen sehr hohen GWP-Wert von 16.100 und baut sich extrem langsam in der Atmosphäre ab. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 171,7 Tonnen NF3 hauptsächlich an die Halbleiterindustrie abgegeben, das entspricht 2,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Im Vergleich zu 2023 stieg die insgesamt abgegebene Menge um 18,3 Tonnen (+12,0 Prozent). Die an die Industrie abgegebene Menge an SF6 entspricht nicht der in die Atmosphäre freigesetzten Emissionsmenge. Eine Freisetzung kann aber beispielsweise bei der Entsorgung alter Schallschutzscheiben erfolgen. Direkt freigesetzt wurden im Jahr 2023 nach Berechnungen des Umweltbundesamtes zur nationalen Treibhausgas-Berichterstattung 1,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente SF6. Dies entsprach 0,2 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland von 740,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. NF3 hingegen wurde nach dieser Berechnung in sehr geringem Maß tatsächlich freigesetzt, nämlich in einer Menge von 0,02 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Für die tatsächlich freigesetzte Menge liegen für das Jahr 2024 nur vorläufige Zahlen für die fluorierten Treibhausgase insgesamt vor, eine Differenzierung nach einzelnen Gasen ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

Foto: Blauer Himmel mit Schönwetterwolken (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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