Tatsächlich könnte 2025 das für den Bitcoin wichtigste Jahr in seiner Geschichte werden. Das deshalb, weil Donald Trump, der am 20. Januar zum 47. Präsidenten der USA vereidigt wurde, den Kryptomarkt so stärken wie noch nie zuvor will.
„Bitcoin wird ‚to the moon‘ gehen, wie wir sagen. Ich möchte, dass Amerika die Nation ist, die diesen Weg anführt. Und genau das wird passieren“, so Trump in Nashville Ende Juli 2024, als er auf einer Bitcoin Konferenz klar gemacht hat, er will ein krypto-freundlicher Präsident werden. Die Enttäuschung am Tag seiner Vereidigung war groß, als er im Zuge seiner Antrittsrede nicht einmal den Bitcoin oder den Kryptomarkt erwähnte. Doch das erste Dekret mit Schwerpunkt Kryptowährungen hat er bereits unterzeichnet. Wohin geht jetzt die Reise und was kann alles im Jahr 2025 passieren?
Erreicht der Bitcoin noch vor dem Sommer die 150.000 US Dollar-Grenze?
Laut Insidern will Trump, dass der Preis des Bitcoin bis zum Frühjahr auf 150.000 US Dollar klettert. Auf den ersten Blick mag das nicht unrealistisch erscheinen, obwohl es in den letzten Tagen und Wochen immer wieder Korrekturen gegeben hat. Der Bitcoin befindet sich in einer Seitwärtsbewegung; kurz vor dem Amtsantritt stieg er zwar auf sein bisheriges Allzeithoch von über 108.800 US Dollar, danach ging es jedoch neuerlich unter 99.000 US Dollar. Aktuell liegt der Preis bei knapp über 100.000 US Dollar - aber wer sich in den letzten Jahren mit dem Kryptomarkt befasst hat, der weiß, es kann schnell nach oben (und nach unten) gehen.
Die steigende Akzeptanz gegenüber Bitcoin und Co. ist ebenfalls von Vorteil: Trump mag zwar der Motor für den Kryptomarkt sein, wenn jedoch die Nachfrage nicht steigt, dann wird auch der Preis nicht steigen. Da sich der Bitcoin nicht nur im Bereich Gaming und Glücksspiel etablieren konnte, sondern auch in Online Shops und auch zum Teil in stationären Läden akzeptiert wird, ist ein steigender Preis jedoch die logische Folge. Online hat der Bitcoin zudem den Vorteil, dass die Transaktionen sicher und anonym sind. Vor allem die Anonymität ist ein großer Vorteil, wenn man sich etwa für ein Online Casino entscheidet und Einzahlungen von 5 Euro vornehmen will, die aber nicht auf der Kreditkartenabrechnung oder am Kontoauszug aufscheinen sollen. Aus diesem Grund haben viele Online Casinos auch Kryptowährungen als Zahlungsmethode aufgenommen, um hier auch anonyme Zahlungen zu ermöglichen.
Bitcoin Reserve könnte den Preis nach oben durchbrechen lassen
Die bei Bitwise tätigen Strategen sind der Meinung, der Preis des Bitcoin könnte bis zum Jahresende auf über 200.000 US Dollar steigen. Sean Farrell von Fundstrat, einem US Researchhaus, ist sogar der Meinung, wenn alles nach Plan läuft, könnte der Bitcoin sogar auf 500.000 US Dollar steigen. „Ich glaube nicht, dass wir uns schon an einem neuen Zyklus-Top befinden oder diesem sehr nahe sind“, so der Head of Digital Asset Strategy gegenüber der Medienplattform Coinage.
Auf den ersten Blick scheint die 500.000 US Dollar-Grenze weit weg. Doch Farrell hat bereits 2023 und 2024 Recht behalten, als er den Preis des Bitcoin prognostizieren sollte. Mit Blick auf den Plan einer nationalen Bitcoin Reserve in den USA, die Trump bereits in Planung hat, mag der Preisanstieg auf rund eine halbe Million US Dollar aber durchaus realistisch erscheinen.
Der Gesetzesentwurf der US Senatorin sieht vor, dass 1 Million Bitcoin aus den Mitteln des Finanzministeriums und der US Notenbank Fed gekauft werden sollen. Das sind 5 Prozent des gesamten Angebots und würde dazu führen, dass die USA der größte staatliche Bitcoin Inhaber der Welt wird. Derzeit hat die US Regierung 200.000 Bitcoin, die aus Beschlagnahmungen stammen.
Eine Umsetzung einer Bitcoin Reserve würde dazu führen, dass der Preis des Bitcoin nach oben schießt. Die Strategen aus dem Hause Bitwise haben angegeben, in diesem Fall würden sie die Prognose mit 200.000 US Dollar verwerfen und ebenfalls in die Richtung 500.000 US Dollar gehen.
Auch auf Polymarket, einer Prognose-Plattform, sind 30 Prozent der Marktteilnehmer überzeugt, dass die von US Senatorin Cynthia Lummis vorgeschlagene Bitcoin Reserve in den nächsten 100 Tagen kommen wird. Schließlich hat man die Weichen bereits gestellt - alle hochrangigen Posten wurden von Trump mit krypto-freundlichen Persönlichkeiten besetzt.
Bitcoin entwickelt sich immer mehr zu digitalem Gold
Nicht nur in den USA wird laut über eine Bitcoin Reserve nachgedacht: Es gibt auch schon Politiker in anderen Ländern, die die Idee von Trump unterstützen und sich ebenfalls vorstellen, eine nationale Bitcoin Reserve zu schaffen. Auch in Deutschland gibt es mit der FDP eine Partei, die bereits laut über eine Bitcoin Reserve nachgedacht hat. In Hongkong geht man ebenfalls in diese Richtung.
Das auch deshalb, weil die weltweit zunehmende Akzeptanz von Bitcoin bei Investoren und Unternehmen sowie auch die immer größer werdende Bedeutung als „digitales Gold“ nicht abgestritten werden kann. Selbst Jerome Powell, der Chef der Fed, hat bereits den Bitcoin mit Gold verglichen. Zudem ist eine Bitcoin Reserve in der Lage, die finanzielle Sicherheit der Sonderwirtschaftszone zu schützen - das heißt, Hongkong würde sich somit auch in diesem Bereich vor China schützen können. Schließlich gibt es die Befürchtung von Hongkongs Legislativrat, dass die Pläne Trumps auch negative Auswirkungen auf globale Vermögenswerte sowie traditionelle Märkte haben könnten.
Trump ist nicht nur eine Hoffnung, sondern zugleich auch die größte Gefahr
Auch wenn die Prognosen vielversprechend sind und Trump als großer Held in der Krypto-Branche gefeiert wird, so ist Trump auch zugleich die größte Gefahr für Bitcoin und Co. Denn gelingt es Trump nicht, innerhalb der ersten 100 Tage entsprechende Akzente zu setzen, die klar in Richtung Pro-Krypto gehen, könnte das zu einer starken Korrektur führen - ist die Branche verunsichert oder nicht mehr überzeugt, dann weiß man, dass die Stimmung schnell kippen kann.