Stärkste Tageszuflüsse in die Gold-ETFs seit gut 15 Monaten. Sollte hiermit eine Trendwende eingeleitet worden sein, dürfte dies dem Goldpreis Auftrieb geben.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis ist heute Morgen vorübergehend auf ein 5½-Wochenhoch von 1.260 USD je Feinunze gestiegen. Unterstützung kommt von der physischen Nachfrage. Letzten Freitag verzeichneten die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs Zuflüsse von 7,4 Tonnen. Dafür wiederum war der SPDR Gold Trust, der weltweit größte Gold-ETF, verantwortlich. Dies war zugleich der höchste Tageszufluss seit Oktober 2012. Sollte hiermit eine Trendwende eingeleitet worden sein, dürfte dies dem Goldpreis Auftrieb geben.
Die hohen Abflüsse aus den Gold-ETFs seit Anfang des letzten Jahres waren ein wesentlicher Grund für die Goldpreisschwäche. Daneben zeigen sich die spekulativen Finanzinvestoren bei Gold wieder optimistischer. Sie haben ihre Netto-Long-Positionen in der Woche zum 14. Januar die dritte Woche in Folge auf 28,3 Tsd. Kontrakte ausgeweitet, den höchsten Wert seit acht Wochen. Auch bei den anderen Edelmetallen kam es in der Beobachtungsperiode zu einem Aufbau der Netto-Long-Positionen.
Im Falle von Platin hat dabei wohl die Aussicht auf umfangreiche Streiks in der südafrikanischen Platinminenindustrie eine Rolle gespielt. Am Wochenende haben nun auch die Arbeiter des weltweit größten Platinproduzenten, Anglo American Platinum, für einen Streik gestimmt. Aktuell ist Platin mehr als 200 USD je Feinunze teurer als Gold. Zuletzt war die Preisdifferenz zwischen beiden Edelmetallen im Juli 2011 so ausgeprägt.