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Fresenius stellt Reha-Kliniken zum Verkauf

Der Medizinkonzern hat die Investmentbank UBS mandatiert / Transaktionswert höherer dreistelliger Millionenbetrag

 
Im Zuge des Konzernumbaus stellt Fresenius seine Reha-Klinik-Sparte zum Verkauf. Der Medizinkonzern hat  die Investmentbank UBS mandatiert, den Markt nach Interessenten zu sondieren, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z. / Samstagausgabe) aus Banken-, Private-Equity- und  Branchenkreisen erfuhr. Das Vorhaben hat den Wert  eines höheren dreistelligen Millionenbetrages. Die Angaben aus unterschiedlichen Quellen variieren, in Summe erscheint eine Spanne von etwa 600 bis 800 Millionen Euro plausibel.
 
Fresenius und UBS lehnten eine Stellungnahme ab. Der Vorstandsvorsitzende Michael Sen, seit  gut einem Jahr im Amt, will  das Spektrum der Geschäftsfelder einengen und Schulden abbauen, er kündigte im Frühjahr an,  etwa  eine „Handvoll“ an Geschäften abzugeben. Zwei davon sind inzwischen bekannt, beide aus der Krankenhaussparte  Helios: eine Kinderwunschklinik-Gruppe und ein Krankenhaus in Peru. Die Reha-Sparte   gehört  zu Vamed, der  kleinsten der vier Fresenius-Sparten und -Beteiligungen. Sie besteht aus drei Untereinheiten: einem  Projektgeschäft, das international Krankenhäuser plant und baut; einem  Gebäudemanager und Technikdienstleister, der auch die Konzernschwester Helios bedient; und dem Rehageschäft.  Letzteres umfasst etwa 60 Reha-Kliniken  und  einige Altersheime in fünf Ländern. Ein Teil –  38 deutsche Reha-Kliniken  – wurde bis 2018  unter Helios  geführt  und  dann zu  Vamed umgehängt.
 
Zwei Faktoren erschweren einen Verkauf:  Private Equity scheut sich momentan wegen des Reputationsrisikos,  medizinische Einrichtungen  zu kaufen.  Und Vamed bekommt wie seine Konkurrenten den Fachkräftemangel zu spüren. Die Zahl der Kündigungen durch Vamed-Arbeitnehmer  stieg laut Geschäftsbericht 2022  um ein Sechstel   auf 2139, die  „freiwillige Fluktuationsrate“  von  9,3  auf 10,7 Prozent.  „Grund für diese  Entwicklung sind die unverändert wettbewerbsintensiven Arbeitsmärkte in allen Geschäftsfeldern von Fresenius  Vamed“, ist zu lesen.
 
Von Vameds  anderen zwei Untereinheiten soll laut Medienberichten im Sommer die Projektsparte Interessenten angezogen haben.  Hierüber ist am Markt derzeit nichts  zu hören. „Meines Wissens gibt es nur zu den Rehas einen Prozess“, sagte ein gut vernetzter und nicht involvierter Investmentbanker. Das UBS-Mandat umfasst jedenfalls nur das Rehageschäft. 
 
Als Fresenius die 38 deutschen Reha-Kliniken 2018 von Helios zu Vamed verschob, gab der Konzern  ihren Umsatz mit  rund 460 Millionen Euro, das Ebit mit 37 Millionen  Euro und das Transaktionsvolumen mit 485 Millionen Euro  an.   Vamed war zuvor  als Reha-Anbieter in Österreich, der Schweiz und Tschechien und Großbritannien aktiv.  Zuletzt soll das Ebit des Reha-Geschäfts bei etwa 50 Millionen Euro gelegen haben, das für die Kaufpreisbewertung wichtige Ebitda weicht dem Vernehmen nach davon nicht stark ab.

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