Gold und Silber: An der Shanghai Futures Exchange sowie der Shanghai Gold Exchange spielt physische Lieferung eine zentrale Rolle. Ist damit die Preismanipulation durch Papierkontakte an der Comex vorbei?
Der Silberpreis erlebt derzeit eine Dynamik, wie sie viele Marktteilnehmer lange nicht für möglich gehalten hätten. Nach Jahren der Stagnation und enttäuschender Performance bricht das Edelmetall plötzlich nach oben aus. Immer mehr Investoren sprechen von einem historischen Wendepunkt – und vom möglichen Ende eines künstlich verzerrten Marktes.
Die große Manipulations-These: Wurde Silber systematisch klein gehalten?
Seit Jahren kursiert eine explosive These: Der Silberpreis sei über lange Zeit bewusst nach unten gedrückt worden. Trotz Geldflut, Inflation, geopolitischer Krisen und steigender Goldpreise blieb Silber auffällig zurück. Für viele ist das kein Zufall, sondern das Ergebnis struktureller Eingriffe in die Preisbildung.
Papier-Silber gegen echtes Metall – ein Kartenhaus wankt
Im Zentrum der Kritik steht der massive Papierhandel an westlichen Terminbörsen. Dort wird ein Vielfaches dessen gehandelt, was physisch überhaupt existiert. Kontrakte wechseln in Sekundenschnelle den Besitzer, ohne dass jemals echtes Silber bewegt wird. Dieses Überangebot auf dem Papiermarkt soll den Preis jahrelang künstlich gedeckelt haben.
Shanghai sprengt das System: Nur wer liefert, zählt
Nun kommt der mögliche Befreiungsschlag aus Asien. An den Börsen in Shanghai gilt ein anderes Prinzip: Im Zweifel zählt nur physische Lieferung. Silber muss real vorhanden sein. Dieses Modell stellt das westliche Papierhandelssystem infrage – und entzieht ihm zunehmend die Grundlage.
Physische Nachfrage trifft auf leere Lager
Mit der wachsenden Bedeutung der asiatischen Märkte steigt der Druck auf das physische Angebot. Nachfrage aus China, Indien und der Industrie trifft auf begrenzte Fördermengen und sinkende Lagerbestände. Immer mehr Marktteilnehmer fragen sich: Reicht das Silber überhaupt noch aus?
Industrie frisst Silber – unwiederbringlich
Anders als Gold verschwindet Silber zunehmend in Produkten. Photovoltaik, Elektromobilität, Halbleiter, Medizintechnik – all diese Zukunftsbranchen verschlingen das Metall. Ein großer Teil davon ist verloren, nicht recycelbar, für immer aus dem Markt genommen.
Der Druck steigt – ein selbstverstärkender Effekt
Steigende Preise, wachsende physische Nachfrage und ein bröckelndes Papierhandelssystem erzeugen einen gefährlichen Cocktail. Je mehr Investoren physisches Silber fordern, desto größer wird der Stress im System – und desto stärker könnte der Preis reagieren.
Platzt jetzt die Silber-Bombe?
Ob man es Manipulation, Verzerrung oder Systemfehler nennt – fest steht: Silber war lange Zeit extrem unterbewertet. Mit dem Bedeutungsgewinn physischer Märkte, allen voran Shanghai, könnte nun eine abrupte und heftige Neubewertung einsetzen.



