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Dax startet leicht im Minus - Zoll-Chaos treibt Goldpreis an


Frankfurter Börse, über dts NachrichtenagenturDer Dax ist am Freitagmorgen leicht negativ in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 24.140 Punkten berechnet, 0,2 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag. Hart traf es die Papiere der Münchener Rück, die um über sieben Prozent nachgaben. Der Rückversicherer hatte zuletzt weitere Preisrückgänge hinnehmen müssen, was für ein niedrigeres Geschäftsvolumen sorgte. "Die Anleger an der Frankfurter Börse tappen seit gut einer Woche weitestgehend im Dunkeln", sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets.

"Der Dax tritt auf der Stelle, da sich weder Käufer noch Verkäufer durchsetzen können. Einer Stop-Loss-Verkaufswelle vor einer Woche folgte gestern ein Short Squeeze. 1.000 Punkte runter, 1.000 Punkte wieder rauf - jetzt steht der Dax wieder da, wo er zuvor auch schon war." Seit dem Zoll-Deal zwischen den USA und der Europäischen Union habe sich der Nebel zwar etwas gelichtet. Die Planlosigkeit in der konkreten Umsetzung fange jetzt aber erst an. "Addieren sich Zölle, sodass 27,5 Prozent bei Autos richtig sind, oder gilt hier auch der Zolldeckel von 15 Prozent? In Japan freut man sich heute Morgen über die Nachricht, dass sich die verschiedenen Zölle nicht addieren. Gelten für Japan und die EU dieselben Regeln? Man weiß es nicht." "Dass die Zölle ein Buch mit sieben Siegeln sind und in der Umsetzung ein Höchstmaß an Unvorhersehbarkeit herrscht, zeigt auch der Goldpreis. Er springt wegen einer Zoll-Nachricht auf ein neues Rekordhoch. Zur Überraschung von vielen seien 1-Kilogramm- und 100-Unzen-Barren mit Zollnummern entdeckt worden. Damit entfiele die zollfreie Einfuhrmöglichkeit in die USA, was eine scharfe Kehrtwende gegenüber der noch im April gewährten Ausnahme bedeuten würde." "Es ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar, ob es sich dabei um einen Fehler der US-Behörden handelt oder ob diese Zölle nur für Importe gelten, die aus der Schweiz kommen, die bisher keinen Deal mit den USA abgeschlossen hat. Auf jeden Fall versuchen gerade sehr viele Amerikaner an physische Goldbarren zu kommen, weil sie erwarten, dass Zölle die Preise bald steigen lassen könnten. Das schürt die Goldnachfrage und treibt den Preis", sagte Stanzl. Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1655 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8580 Euro zu haben. Der Goldpreis ließ leicht nach, am Morgen wurden für eine Feinunze 3.396 US-Dollar gezahlt (-0,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 93,68 Euro pro Gramm.

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

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