Liebe Leser,
beim Blick auf den Langfristchart der Commerzbank wird deutlich, hier handelt es sich um eine Geldvernichtungsaktie. Vom Höchststand von über 200 Euro in den letzten zehn Jahren sind knapp 11 Euro übriggeblieben. Völlig egal, sagt dagegen der Aktionär, der vor rund einem Jahr bei unter sechs Euro eingestiegen ist. Schließlich konnte sich die Aktie seitdem in etwa verdoppeln. Wie ist die deutsche Großbank nun aktuell zu bewerten?
Noch 30 Prozent Kurspotential?
Konzentrieren wir uns auf die charttechnische Situation, dann zeigt die Aktie zwei Gesichter. Zum einen das desaströse langfristige Chartbild mit massiven Verlusten. Von einem Witwen- und Waisenpapier kann hier also keine Rede sein. Zum anderen zeigt die Aktie einen stabilen und durchaus dynamischen rund einjährigen Aufwärtstrend. Dieser wurde Anfang September erfolgreich getestet und verläuft zurzeit bei gut zehn Euro.
Treu dem Motto „The trend is your friend“ kann diese Aufwärtsbewegung durchaus noch etwas weitergehen. Erst im Bereich von gut 11 bis gut 14 Euro ist die nächste breite charttechnische Widerstandszone auszumachen. Spätestens hier könnte der Aktie jedoch die Puste ausgehen, insbesondere dann, wenn es bei den weiterhin schlechten Rahmenbedingungen wie dem niedrigen Zinsumfeld für Finanzwerte bleibt.
Unterstützt wird der aktuelle Aufwärtstrend von der weiterhin ansteigenden 200-Tage-Linie, diese verläuft im Moment bei rund 9,40 Euro. Bleibt als Fazit festzuhalten: diese Aktie ist nichts für passive Langfristanleger, sondern vielmehr für kurzfristig aktive Marktteilnehmer, welche die Trends der Aktie für sich nutzen, ohne langfristig investieren zu wollen.
Ein Beitrag von Sebastian Steyer.