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ArcelorMittal: Aktie wegen ThyssenKrupp-Fusion in Gefahr?


Liebe Leser,

ArcelorMittal ist der weltweit größte Stahlproduzent. Regional betrachtet ist für den Konzern vor allem der europäische Markt sehr wichtig. Kürzlich wurde bekannt, dass die Stahlsparte von ThyssenKrupp mit der Stahlsparte des indischen Konkurrenten Tata Steel fusionieren wird. Der Vertrag wurde bereits unterzeichnet. Damit erwächst für ArcelorMittal natürlich neuer Wettbewerbsdruck. Zuletzt lief es für das Unternehmen gar nicht mal so schlecht. Sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch auf Quartalsbasis konnte das Unternehmen den durchschnittlichen Verkaufspreis je Tonne steigern.

Solide Ergebnisse im ersten Halbjahr 2017

Die Produktion war im Vergleich zum Vorjahr noch rückläufig, stieg allerdings in den letzten beiden Quartalen an. Der höhere Durchschnittspreis konnte die etwas geringere Produktion im Vergleich zum Vorjahr gut kompensieren. Operativ lag das EBITDA per Q2 2017 16,6 % über dem Vorjahr, der Free Cash-Flow stieg gar um 85 %. Das EU-Segment ist für ArcelorMittal äußerst wichtig gewesen, vor allem operativ. In den anderen Segmenten wie etwa Brasilien, Nafta oder Mining war das EBITDA zuletzt rückläufig.

Zwei unterschiedliche Strategien

Die Fusion zwischen ThyssenKrupps Stahlsparte sowie Tata Steel Europe war bereits vor einigen Jahren geplant, doch der Brexit hat dem Joint Venture zunächst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Aktien von ThyssenKrupp sind damals schlagartig eingebrochen, doch die sich erholenden Metallpreise haben die Sorgen der Anleger in der Folge überkompensiert.

Beide Unternehmen verfolgen allerdings zwei unterschiedliche Strategien. Während ArcelorMittal die Produktionskapazitäten weiter ausbaut, versucht ThyssenKrupp diese über Konsolidierungen zu verteilen und sich damit die Kosten zu sparen. Das macht das Unternehmen unabhängiger und diversifizierter. Die ArcelorMittal Aktie wird derzeit mit einem 2017e KGV von 8,9 bewertet. Das erwartete KGV der nächsten zwölf Monate liegt allerdings bei 12. Damit werden keine großen Gewinnsteigerungen erwartet.

Markttechnisch noch unklar

Die Aktie fluktuiert seit Anfang des Jahres zwischen den beiden langfristigen Wochendurchschnitten (100-, 200-Wochendurchschnitt). Der langfristige Abwärtstrend konnte überwunden werden. Nun sollte der 200-Wochendurchschnitt erneut nach oben hin verlassen werden, um den neuen Trend zu bestätigen. Das wäre bei Kursen über 25 Euro je Aktie der Fall.

Ein Beitrag von David Iusow-Klassen.

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