Lieber Leser,
weiterhin zu den volatilsten Aktien am deutschen Aktienmarkt zählt das Papier der Bitcoin Group. Das ist auch kein Wunder, überschlagen sich die Nachrichten über die älteste und bekannteste Kryptowährung, den Bitcoin, zurzeit doch nahezu täglich.
Bundestagswahl ist ein Non-Event
Ein absoluter Non-Event für die Kryptowährung war dabei das Ergebnis der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag. Kein Wunder, denn den starken dritten Platz der AfD kann man aus Sicht eines Bitcoin-Anhängers sowohl positiv als auch negativ interpretieren. Betrachtet man die AfD als rechtspopulistisch bzw. rechts, kann einem dieser Einzug in den Bundestag Angst machen. Betrachtet man sie hingegen als libertär, dann dürfte man sich über den Einzug eher freuen. Denn bekanntlich sind die Bitcoin-Fans aus dem libertären Lager.
Alles in allem aber wird die Welt durch den Einzug der AfD in den Bundestag nicht untergehen und sich weiter drehen. Daher war es letztlich auch ein Non-Event, zumal sich an der Bundesregierung nicht so viel ändern dürfte. Voraussichtlich jedenfalls bleibt Angela Merkel weiterhin Bundeskanzlerin und es würde mich sehr wundern, wenn Schäuble nicht weiter an der Spitze des Bundesfinanzministeriums bliebe. Wobei eine Alternative aus den Reihen der FDP m.E. nicht schlechter, sondern sogar eher noch besser wäre.
Erneute Bitcoin-Spaltung „droht“
Daher fokussieren sich die Anleger an den Kryptowährungsmärkten auch kaum auf die Politik, zumal politische Börsen bekanntlich immer kurze Beine haben. Vielmehr schaut man gespannt darauf, ob es ggf. bald zu einer erneuten Spaltung des Bitcoin-Netzwerkes kommen wird. Die Medien beginnen bereits wieder entsprechende Panik zu schüren, dabei ist diese völlig unangebracht. Denn eine erneute Spaltung wäre eine geplante Spaltung und käme keineswegs überraschend. Schließlich hatten sich viele Bitcoin-Unternehmen im Rahmen des sogenannten New York Agreement vor Monaten bereits auf einen entsprechenden Fahrplan geeinigt.
Sobald die Zustimmung groß genug sein würde, sollte diese Spaltung eingeleitet werden. Die Zustimmung wurde schon vor einigen Wochen erreicht, jetzt also geht es nur noch um die Umsetzung von SegWit2x, wie die Lösung heißt. Kommt es nun also zu dieser Spaltung, wird das sicherlich – schon wegen der Medienberichterstattung – kurzfristig für Volatilität sorgen. Dies aber dürfte ein Unternehmen wie die Bitcoin Group natürlich freuen. Zumal diese ihren Anlegern (bei Bitcoin.de) auch den zweiten neuen Bitcoin (nach Bitcoin Cash) wohl wieder zur Verfügung stellen und den entsprechenden Handel ermöglichen wird. Kurzfristig ist die Aktie daher in Kursschwäche durchaus wieder interessant, unter 50 Euro kann man – im Hinblick auf SegWit2x – meiner Meinung nach spekulativ zugreifen.
Ein Beitrag von Sascha Huber.