Liebe Leser,
RWE hat wie sein Konkurrent E.ON in den letzten Tagen an Wert eingebüßt. Zu Wochenbeginn machte der Aktie das Ergebnis der Bundestagswahl zu schaffen, denn mit den Grünen könnte eine Partei Teil der neuen Regierung werden, die sich vehement gegen die Nutzung von Braunkohle einsetzt. Ein Nein zur Braunkohle würde RWE entsprechend treffen. Doch dies ist Stand heute alles noch Zukunftsmusik.
Mit dem Rücksetzer fiel die Aktie unter die für die Charttechniker wichtige Grenze von 20 Euro zurück, doch bereits am heutigen Dienstag kann das Papier wieder zulegen. Wichtig wäre es, die runde 20-Euro-Marke schnellstmöglich zurückzuerobern. Dann könnte sich der Rücksetzer auch als technisch reinigende Korrektur erweisen. Immerhin konnte RWE in den vergangenen sechs Monaten satte 38 % aufsatteln. Seit Jahresbeginn ging es um 76 % nach oben. Eine Konsolidierung ist daher aus charttechnischer Sicht normal und gesund.
Erstes Kursziel seien dann 21,52 Euro, ein Zwischenhoch vom 11. September. Bis dahin fehlen gut 11 %, die aber schnell zurückerobert sein könnten. Dies wäre wichtig, denn die Aktie hat darüber noch mächtiges Potenzial. Bis zu 30 Euro sind keine nennenswerten Widerstände mehr sichtbar, sodass ein Aufschlag von annähernd 50% nicht überraschend wäre.
Fundamental orientierte Analysten zeigen sich uneins. 30 % plädieren noch für einen Kauf. 45 % wollen die Aktie allerdings nur „halten“, während sich der Anteil der „Verkäufer“ auf 25 % beschränkt. Insofern besteht auch aus dieser Sicht noch gute Hoffnung.
Technische Analyse: Aufwärtstrend immer noch stark
Der langfristige Aufwärtstrend ist allerdings ohnehin ausgeprägt. Die Trendpfeile sind in den wichtigen mittel- langfristigen zeitlichen Dimensionen aufwärts gedreht. Der Abstand zum GD200, maßgeblich für die langfristige Analyse, beträgt immer noch 16 %. Nur in der kurzfristigen Perspektive des GD38 ist die Aktie nach dem jüngsten Rückschlag in einen Abwärtstrend gerutscht.
Alles in allem ist RWE aber nach wie vor in einem klaren und starken Aufwärtstrend und hat enormes Potenzial.
Ein Beitrag von Frank Holbaum.