Liebe Leser,
Swiss Re blieb im 1. Halbjahr hinter den Erwartungen zurück. Während Naturkatastrophen wie der australische Zyklon Debbie hohe Aufwendungen verursachten, waren die Vertragsabschlüsse von Preisdruck geprägt. Die Bruttoprämien lagen infolge der konservativen Zeichnungspolitik erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert. Im Segment Sach- und Haftpflichtversicherungen war das Minus mit 15,5% jedoch höher als erwartet.
Die Margen dürften auf einem zufriedenstellenden Niveau bleiben
Das Segment Lebens- und Krankenversicherung zeigte sich dagegen wesentlich stabiler und vermochte einen Ausgleich zu leisten. Dass der Konzerngewinn mit 1,2 Mrd $ deutlich hinter dem Vorjahreswert von 1,9 Mrd $ zurückblieb, war allerdings auch dem außerordentlich guten Vorjahresergebnis im AnlagePortfolio der Sparte Life Capital geschuldet. Dem zum Teil nicht mehr attraktiven Preisniveau bei Sach- und Haftpflichtversicherungenwill das Management mit einer strikten Zeichnungspolitik begegnen.
Damit dürften die Margen auf einem zufriedenstellenden Niveau bleiben. Auf der anderen Seite muss Swiss Re auf Marktanteile verzichten. Die jüngste Vertragserneuerungsrunde für Sach- und Haftpflichtversicherungen in Amerika lässt keine nennenswerte Erholung der Geschäftslage erwarten. Angesichts der soliden Fundamentaldaten, der moderaten Aktienbewertung und der attraktiven Dividendenrendite gehen wir jedoch davon aus, dass der Anteilsschein langfristig eine zufriedenstellende Gesamtrendite verspricht.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.