Goldpreis trotzt guten US-Arbeitsmarktdaten und ETF-Abflüssen. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten allein in der letzten Woche Abflüsse von 10,6 Tonnen.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis steigt heute Morgen auf ein 3-Wochenhoch von knapp 1.310 USD je Feinunze, nachdem Gold bereits am Freitag um über 1% zulegte. Der Preisanstieg erfolgte trotz des überraschend positiven US-Arbeitsmarktberichts und entgegen weiteren ETF-Abflüssen. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten allein in der letzten Woche Abflüsse von 10,6 Tonnen. Die Bestände liegen damit wieder auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2009. Offenbar hat die weitere Eskalation der Lage in der Ukraine zu Goldkäufen insbesondere am Futures-Markt geführt. Dies ist in den zuletzt veröffentlichten CFTC-Daten aber noch nicht ersichtlich. In der Woche zum 29. April waren die Netto-Long-Positionen mit 77,4 Tsd. Kontrakten nahezu unverändert.
Das auf die Analyse der Edelmetalle spezialisierte Research-Institut Thomson Reuters GFMS hat am Freitag eine Einschätzung zur Lage an den Platin- und Palladiummärkten für 2014 präsentiert. Demnach erwartet GFMS bei Platin vor allem wegen eines deutlichen Rückgangs der Minenproduktion ein Angebotsdefizit von mehr als 700 Tsd. Unzen – nach einem prognostizierten Überschuss im Vorjahr. Bei Palladium geht GFMS von einer Ausweitung des Defizits auf 1,3-1,4 Mio. Unzen aus. Die russischen Reserveverkäufe sollen in diesem Jahr vollständig versiegen. Nachfrageseitig bleibt die Automobilindustrie der größte Treiber.