Das ARD-Interview mit Alice Weidel war keinesfalls live, wie öffentlich dargestellt, sondern eine Aufzeichnung, die jederzeit abgebrochen werden konnte. Woher wussten die Störer, wann die Aufzeichnung begann? Warum wurden sie während des Interviews immer lauter?
Das ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel war ein einziger Skandal. Es war nicht live, wie oft behauptet, sondern es handelte sich um eine Aufzeichnung, die circa 14:30 Uhr begann. Woher wussten also die Störer, wann die Aufzeichnung begann?
Soweit bekannt, gibt es für Außenaufzeichnungen immer auch eine Ausweich-Location, in diesem Fall ein Studio, für den Fall, dass die Witterung eine Außenaufnahme unmöglich macht. Warum wurde also die Aufzeichnung nicht abgebrochen und ins Studio verlegt?
Im Verlaufe der Aufzeichnung wurden die Störungen per Lautsprecher immer lauter, so dass man am Ende sein eigenes Wort nicht mehr hörte. Es schien so, als wenn ein Whistleblower den Störer den Auftrag gegeben hatte, lauter zu werden, um den Interviewpartner aus der Fassung zu bringen. Ein solches Szenario ist natürlich für den Interviewpartner eine enorme Stress-Situation, die Alice Weidel jedoch hervorragend gemeistert hat.
Es ist vor diesem Hintergrund völlig unverständlich, dass die ARD das Interview an diesem Ort weiter durchgeführt hat. Wahrscheinlich hoften die Verantwortlichen, dass Alice Weidel durch die Störkulisse aus der Fassung gerät, emotional wird oder auch Dinge gesagt, die man hinterher gegen sie verwenden könnte. Denn in einer solchen Stresssituation könnten schnell Worte fallen, die man vielleicht hinterher bereut oder so öffentlich nicht sagen wollte.
Doch diese Rechnung ging nicht auf. Alice Weidel blieb cool und gelassen, brachte ihre Message rüber, die auf diese Weise wahrscheinlich doppelt so viele Menschen erreicht hat wie ohne Störaktion.



