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WWF unterdrückt Bericht über eigene Greueltaten

Der WWF will die von ihm veranlasste Untersuchung schwerster Menschenrechtsverletzungen im Kongo nicht veröffentlichen.

 

Der WWF International will die von ihm veranlasste Untersuchung schwerster Menschenrechtsverletzungen im Salonga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo auf unbestimmte Zeit nicht veröffentlichen. Das erfuhr FAZ.NET am Montag von der britischen Rainforest Foundation (RFUK), die den WWF vor Monaten auf die Fälle aufmerksam gemacht hatte. RFUK-Direktor Simon Counsell sprach von einem „Versuch des WWF, die Vorfälle in Salonga zu vertuschen“.

Zu den Finanziers des Salonga-Nationalparks gehört auch die deutsche Staatsbank KfW. Sie zahlte bislang 5,4 Millionen Euro für den Park. Der war massiv in die Kritik geraten, als öffentlich wurde, dass Parkwächter die Bewohner anliegender Dörfer teils grausam misshandelt haben sollen.

RFUK hatte die Vorfälle aufgedeckt und den WWF sowie die KfW im Mai 2018 vertraulich von den Anschuldigungen unterrichtet. Im Februar bereisten zwei Teams die Region, um sechs besonders schlimmen Fällen von Vergewaltigungen, Folter und Tötungen nachzugehen. Die Ermittler befragten Opfer, Zeugen, Hinterbliebene und mutmaßliche Täter.

Laut RFUK bestätigt ihr Bericht im Wesentlichen die Vorkommnisse, die sich zwischen 2002 und 2015/16 ereignet haben sollen. Der WWF wolle die fertiggestellte Untersuchung einer weiteren internen Bewertung unterziehen, ohne dass klar wäre, ob und wann etwas veröffentlicht würde. Anders als zunächst besprochen sollte RFUK den Bericht nur unter der Verpflichtung zu strengster Verschwiegenheit einsehen können.

Simon Counsell sagte FAZ.NET, der WWF habe viele Monate Zeit gehabt, die Vorwürfe zu untersuchen, man habe aber nie vereinbart, auf ewig über die Fälle zu schweigen. „Wir haben dem WWF immer klar gemacht, dass wir eine moralische Verpflichtung gegenüber den Opfern fühlen, die uns ein Mandat erteilt haben, ihre Fälle öffentlich zu machen und ihnen zu helfen, Gerechtigkeit zu finden.“

WWF und KfW haben auf Anfrage von FAZ.NET bis Montagnachmittag keine Stellungnahme abgegeben. 

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