Die Aktienmärkte weltweit sind wieder auf Talfahrt. Dahinter steckt die Angst vor einer möglichen Deflation - u.a. auch ausgelöst durch die geopolitischen Verwerfungen. Euro weiter schwach. Gold und Silber an kritischen Chartmarken.
Auch heute wieder gings an den Börsen bergab. Die Anleger zeigen sich verunsichert wegen einer Vielzahl von geopolitischen Ereignissen. Die Situation im Nahen Osten ist ebenso kritisch wie die Lage in der Ukraine. Hinzu kommen die Sanktionen gegen Russland, die eben doch ihren Tribut fordern und schließlich noch die Lage in Argentinen. Das ist ein bisschen viel auf einmal. Die Situation um die Bank Espiritio Santo in Portugal ist ein weiteres Problemfeld, das zwar versucht wird, unter den Teppich zu kehren, aber dort weiter vor sich hin schwelt.
Kein Wunder, dass insbesondere Banken heute wieder die größten Verlierer sind. Commerzbank und Deutsche Bank mit kräftigen Verlusten. Dahinter stecken nicht nur die Ereignisse in Portugal, sondern offenbar vor allem die Pleite Argentiniens. An der Börse wird gemunkelt, dass sich einige Institute mit Kreditausfallversicherungen (CDS) verzockt haben und nun in Sachen Argentinien zur Kasse gebeten werden. Das könnte diverse Dominoeffekte im Geldsystem auslösen. Mittlerweie gibt es Berichte, dass JPMorgan den Streit zwischen den Hedgefonds und Argentinien aus eigener Kasse begleichen will, weil das angeblich billiger sei, als die Versicherung zu bezahlen.
Weitere Belastungsfaktoren an der Börse sind nun auch die Russlandsanktionen. Die Politik bemüht sich zwar, die Rückwirkungen auf den Westen zu verschleiern. Doch Fakt ist, dass die Sanktionen nicht ohne Wirkung auch für westliche Unternehmen bleiben wird. Das könnte deflationäre Tendenzen in der Eurozone, aber auch weltweit zunehmend verstärken. Das wiederum neben einige Börsianer schon vorweg, indem sie zyklische Titel verkaufen - allen voran Airlines wie Lufthansa. Der Aktienkurs ist seit Wochen im Sinkflug und könnte ein Omen für den DAX sein.
Die Edelmatallmärkte kamen zuletzt ebenfalls unter Druck. Auch hier könnte der Hintergrund eine mögliche Angst vor einer Deflation sein. Insbesondere Gold und Silber notieren an kritischen Chartmarken.
Wer die größte Zeche in Sachen Russland-Sanktionen zahlt, zeigt sich besonders am Euro-Kurs. Die europäische Gemeinschaftswährung sinkt in Richtung Mehrmonatstief zum Dollar. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, dass die europäische Wirtschaft demnächst einen Dämpfer erhält - nicht nur durch hausgemachte Probleme sondern eben auch durch die Konsequenzen, welche sich durch die Sanktionen geben Moskau ergeben.