Jüngste Preisanstiege bei Gold und Silber stark spekulativ getrieben
Von Commerzbank Commodity Research
Gold behauptet sich zum Start in die neue Handelswoche relativ gut bei rund 1.280 USD je Feinunze. In Euro gerechnet notiert Gold bei 1.130 EUR je Feinunze. Wie die jüngste CFTC-Statistik zeigt, war der Preisanstieg über die Marke von 1.300 USD auch spekulativ getrieben. Denn die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Long-Positionen in der Woche zum 27. Januar um 19% auf 153,2 Tsd. Kontrakte ausgeweitet.
Dies war bereits der fünfte Wochenanstieg in Folge und stellt zugleich den höchsten Wert seit Oktober 2012 dar. Seit Jahresbeginn wurden die Netto-Long-Positionen um 76% erhöht. Der Preisanstieg in diesem Jahr steht also auf wackeligen Beinen. Allerdings verzeichneten die Gold-ETFs im Januar Zuflüsse von 65,5 Tonnen, der höchste Monatszufluss seit September 2012, was eine mögliche Korrektur wohl abfedern würde. Gold dürfte zudem zunächst auch wegen der Unsicherheit in Bezug auf Griechenland nachgefragt und der Preis somit unterstützt bleiben.
Im Falle von Silber wurden die Netto-Long-Positionen ebenfalls deutlich um 16% auf 41,7 Tsd. Kontrakte ausgeweitet, den höchsten Stand seit Juli 2014. Ähnlich wie bei Gold war auch der Preisanstieg von Silber über die Marke von 18 USD stark spekulativ getrieben. Der Preis war allerdings an der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie abgeprallt. Heute Morgen handelt Silber bei gut 17 USD je Feinunze. Im Gegensatz zu Gold gibt es bei Silber derzeit keine Unterstützung seitens der ETF-Investoren – die Silber-ETFs verzeichneten im Januar Abflüsse von 92 Tonnen.