FED-Yellen: Die Zinsen werden von Faktoren gedrückt, "die so schnell nicht verschwinden werden, sondern Teil der neuen Normalität werden." - Ausgang offen!
Am Dienstag rentierten die 10-jährigen deutschen Bundesanleihen erstmals in der Geschichte negativ. In der Schweiz "werfen" inzwischen sogar 20-jährige Staatsanleihen negative Zinsen ab. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass wir uns in einem historisch einmaligen Experiment der Notenbanken bewegen. Ausgang offen!
FED-Chefin Janet Yellen lies einen bemerkenswerten Satz los, dessen Interpretation wenig Spielraum offen lässt:
Die Zinsen werden von Faktoren gedrückt, "die so schnell nicht verschwinden werden, sondern Teil der neuen Normalität werden."
(Rates may be depressed by ”factors that are not going to be rapidly disappearing, but will be part of the new normal.”)
Zudem sprachen sich immer mehr FED-Mitglieder gegen mehrere Zinsschritte in diesem Jahr aus.
Nun, dies hatte der Markt schon lange so gesehen und die US-Zinsen in den Wochen zuvor auf Talfahrt geschickt. Das Gerede von steigenden Zinsen dürfte in den kommenden Monaten abebben. Die "japanischen Verhältnisse" dürften schlussendlich auch in den USA Einzug halten! Das ist die "neue Normalität", auf welche Yellen hindeutet!
Geringes Produktivitätswachstum, alternde Bevölkerungen in der westlichen Welt, astronomische Staatsschulden bei enormen Rüstungsausgaben zur Aufrechterhaltung des USD-Öl-Standards und hoher Druck auf die Preise durch die Globalisierung, dürften der zuletzt gerne herbeigeredeten "Zinswende" nach oben in den USA massiv entgegenwirken. Die Zinswende kam - nur erneut nach unten.
Gold reagierte auf die Rede natürlich erfreut und sprang über 1300 USD. Die Aussicht auf womöglich viele, viele Jahre Null- und Negativzins bzw. eines negativen Realzinses, machen Gold, das keine Zinsen "kostet" und nicht auf Bankkonten dahinschmilzt oder einem Ausfallrisiko ausgesetzt ist, attraktiv.
Viele Favoriten legten gestern deutlich zu, der HUI ging mit über 4% Zuwachs aus dem Markt und steht nun nur noch 2 Punkte unterm Jahreshoch, während der GDXJ Junior-ETF, unsere größte Depotposition, gestern ein neues Hoch erreichte. Auch alle anderen Depotwerte legten deutlich zu.
Langfristig sind wir für Gold und Goldminen nach diesem "Eingeständnis" von Yellen, dass wir mit unserer Einschätzung der Lage nicht so daneben liegen, so bullisch wie selten zuvor! Doch technisch würden wir gerne eine kurzfristige "Euphoriebremse" in Form eines Rücksetzers am Markt sehen wollen.
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