Lieber Leser,
nach einem starken Jahresendspurt hat die Daimler-Aktie bereits Anfang Januar zu schwächeln begonnen. In den letzten zwei Wochen wurde dann endgültig der Rückwärtsgang eingelegt. Seither büßte der Anteilsschein knapp 8 Prozent an Wert ein. Die unlängst vorgelegten Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr konnten Anleger und Analysten auch nicht überzeugen. Im vierten Quartal wurden beim Konzernergebnis die Marktprognosen verfehlt.
Nach einem brummenden Pkw-Geschäft im Vorjahr, in dem die Stammmarke Mercedes-Benz die prestigeträchtige Absatzkrone im Oberklassesegment von BMW übernehmen konnte, gibt es die Sorge, dass sich der Automarkt 2017 abschwächen könnte. Auch die protektionistische Wirtschaftspolitik des neues US-Präsidenten Donald Trump mit möglichen Einfuhrzöllen für im Ausland produzierte Autos wirft ihre Schatten voraus.
Analysten senken den Daumen
Für zusätzlichen Gegenwind könnten zwei frische Analysteneinschätzungen sorgen. Zum einen änderte das Research-Haus Kepler Cheuvreux sein Votum von „Buy“ auf „Hold“ und reduzierte das Kursziel auf 72 Euro (zuvor: 76 Euro). Analyst Michael Raab monierte die wachsende Abhängigkeit des Konzerns vom Absatz bei Mercedes-Benz und traut der Aktie nicht mehr viel Aufwärtspotenzial zu. Die US-Bank Citigroup stufte den DAX-Titel ebenfalls von „Buy“ auf „Hold“ herab und strich das Kursziel von 80 auf 73,50 Euro zusammen. Zudem verloren die Aktien der Schwaben ihren Platz auf der „Focus List“. Hauptkritikpunkt ist die mangelnde Gewinndynamik angesichts eines nur moderaten Ausblicks. Hierdurch seien auch steigenden Erwartungen des Marktes Grenzen gesetzt.