Nach dem Anschlag von München sind ein zweijähriges Kind und seine Mutter ihren schweren Verletzungen erlegen. Das bestätigte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts der dts Nachrichtenagentur. Das Kind und die Frau seien am Samstagnachmittag verstorben. Es sei "nach normalen medizinischen Maßstäben" nicht mit weiteren Todesopfern zu rechnen, sagte der Sprecher weiter.
Außer den beiden Todesopfern sei niemand mehr in lebensbedrohlichem Zustand. Nach früheren Angaben wurden demnach weitere 36 Personen zum Teil schwer verletzt. Erst wenige Minuten vor Bekanntgabe der Todesnachricht hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Samstag den Anschlagsort besucht, wo am Donnerstag ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren war. Der Kanzler forderte erneut eine harte Bestrafung des Täters, kriminelle Ausländer müssten abgeschoben werden.
Bei dem festgenommenen Mann handelt es sich um einen 24-jährigen Afghanen, dessen Asylantrag 2020 abgelehnt, seine Abschiebung jedoch außer Vollzug gesetzt worden war. Später erhielt er eine Aufenthaltserlaubnis. Die Ermittlungsbehörden gehen von einem islamistischen Tatmotiv aus, mittlerweile hat der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof das Verfahren übernommen.
Faeser:
"Es ist eine unendlich traurige Nachricht, dass der mutmaßlich islamistische Anschlag in München eine Mutter und ihr zweijähriges Kind aus dem Leben gerissen hat", sagte Faeser am Samstagabend. "Wir haben um ihr Leben gebangt. Jetzt ist es furchtbare Gewissheit, dass sie ihren schwersten Verletzungen erlegen sind."
Der Täter habe "unfassbares Leid angerichtet", so die Ministerin weiter. "Wir trauern mit der Familie, für die der Schmerz unermesslich sein muss. Und wir stehen weiter an der Seite aller, die diese grausame Tat erleben mussten: den vielen Verletzten, aber auch den Rettungskräften und Polizisten."
Foto: Auto fährt in München in Menschenmenge am 13.02.2025, über dts Nachrichtenagentur