Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag verkündet Bill Gates seine große Kehrtwende. Wie ein Herold auf dem Pferd ruft er in die Welt, der Klimawandel sei kein Weltuntergang mehr.
Von Meinrad Müller
Ist er nun plötzlich gescheiter geworden?
In Schwaben sagt man, Männer würden mit 40 Jahren erst gescheit. Bei Bill Gates hat es 30 Jahre länger gedauert. Der Mann, der einst die Klimahysterie anheizte wie einen Ölofen im Sommer, gibt sich plötzlich geläutert. Gates erkennt nur eines: Wo kein Profit mehr zu machen ist, da ist kein Sinn, weiter zu predigen. Seine Jünger rotieren schon mal außerhalb der Gräber.
Das alte Klimapferd ist tot
Bill Gates war nie der Retter, als den man ihn darstellte. Er war der Reiter auf dem goldenen Subventionsgaul. Jahrelang galoppierte er durch Talkshows, Stiftungen und Klimakonferenzen, bis das Tier unter ihm zusammenbrach. Jetzt sattelt er um. Statt Windräder fördert er Kernkraft. Während in Deutschland die letzten Kühltürme der Atomkraftwerke gesprengt werden, baut Gates in den USA neue Reaktoren. TerraPower heißt sein Projekt, ist aber eine alte Geschäftsidee im neuen Anstrich: Subventionen abschöpfen.
Mit Abstürzen kennt er sich aus
Mit Abstürzen kennt sich Windows-Gates aus, am PC und in der Weltpolitik. Wenn es für ihn finanziell nicht mehr läuft, wechselt er einfach die Pferde. Das alte Klimapferd ist tot, jetzt trabt er Richtung Atomkraft. Alles eine Frage der Rendite. Der gleiche Mann, der einst Klimapanik verbreitete, erklärt nun mit Pokerface: „Kein Weltuntergang, Leute, bleibt locker.“
Vom Klima zur Kasse
Die Scheinheiligkeit ist perfekt. Der Milliardär, der mit moralischen Parolen Billionen an Volksvermögen verbrannte, gibt sich plötzlich als Realist. Seine angebliche Einsicht ist nichts als ein Kurswechsel auf den nächsten Geldhafen. Denn wenn ein Thema ausgelutscht ist, erfindet Gates einfach ein neues. Klima war Marketing. Klima war Geschäft. Und die Rechnung zahlte – wie immer – der Bürger.
Der Profit kennt kein Gewissen
Der deutsche Michel zerstört sein Land mit blindem Eifer, sprengt seine Kühltürme, vernichtet seine Kraftwerke und nennt das Fortschritt. Währenddessen bauen Gates und Co. in Amerika die neue Atomära auf. Das ist keine Wende, das ist Zynismus mit Aktienoption. Wer so viel Einfluss hat und ihn so missbraucht, verdient keine Verehrung, sondern Kontrolle.
Bill Gates ist kein Weltverbesserer. Er ist ein Weltverwerter. Einer, der mit Angst Kasse machte, bis sie sich nicht mehr lohnte. Jetzt also Atom. Weniger Panik, mehr Profit.
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