Zohran Mamdani, 34 Jahre, Muslim, ugandischer Abstammung, bekennender Sozialist und zuvor Abgeordneter im Parlament des Bundesstaates New York, wurde am 4. November 2025 zum Bürgermeister von New York gewählt.
Von Meinrad Müller
Von 5,3 Millionen Wahlberechtigten gingen nur zwei Millionen überhaupt zur Wahl. Mamdani holte darin 50,4 Prozent. Eine Minderheit entschied damit über das Schicksal einer Stadt, die als Motor der Weltfinanzen gilt. Die Mehrheit blieb zu Hause. Es wirkt, als sei vielen New Yorkern ihr eigenes Schicksal gleichgültig gewesen. Laut AP Voter Poll stimmten rund 90 Prozent der etwa 500.000 islamischen Wahlberechtigten für ihn. Seine Glaubensbrüder wurden damit zum Zünglein an der Waage.
Die klassische Mittelschicht prägt die Stadt nicht mehr
New York hat rund 8,4 Millionen Einwohner. Etwa 65,7 Prozent gehören nicht zur weißen Bevölkerungsgruppe. Die stärksten Gruppen sind Hispanics, Schwarze und Asiaten. Diese Mehrheit hat andere politische Erwartungen als das frühere New York. Sie fordert mehr staatliche Unterstützung und mehr Eingriffe in die Wirtschaft. Das sind andere Wähler. Und diese veränderten die politische Richtung New Yorks.
Was Mamdani wirklich vorhat
Präsident Donald Trump hat Mamdani explizit als „Kommunisten“ bezeichnet und warnt vor einer „sozialistischen Übernahme“, die die USA wirtschaftlich ruinieren könnte. Mamdani ist seit 2017 Mitglied der DSA, der mit 90.000 Mitgliedern größten sozialistischen Organisation der USA. Die DSA will den Kapitalismus nicht abschaffen, sondern zähmen. Mit höheren Steuern für Reiche und für Konzerne. Mit Mietpreisbremse. Mit Enteignungen leerstehender Gebäude. Mit Mindestlöhnen weit über dem Markt. Mit kostenlosen Bussen. Mit weniger Polizei und mehr Sozialarbeit. Für amerikanische Verhältnisse ist das ein radikaler Kurs. Und dieser Kurs soll ausgerechnet im Herzen von Manhattan umgesetzt werden. Die DSA ist so etwas wie eine Mischung aus Linksjugend, dem radikalen Flügel der Linken und den lautesten Teilen der Jusos.
Kapital flieht, Vermögende verlassen die Stadt
Reiche Steuerzahler wollen jetzt schon ihre Immobilien abstoßen. Wohlhabende Familien ziehen in Gebiete außerhalb der Stadtgrenzen von New York. Dort sind die Stadtsteuern niedriger und die Sicherheiten größer. Finanzhäuser prüfen neue Standorte in Florida. Techfirmen denken über Texas nach. Das Wall Street Journal warnt vor einer Abwärtsspirale. Wenn die Leistungsstarken gehen, verliert die Stadt ihre wichtigste Einnahmequelle. Dann fehlen 2 bis 5 Milliarden Dollar, die den Sozialstaat bislang mitfinanzieren.
Warum der Standort so sensibel ist
Der Staat New York entspricht ungefähr einer Fläche wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen und hat 19,5 Millionen Einwohner. Die Stadt New York hingegen ist nur so groß wie Berlin, wo sich aber 8,4 Millionen konzentrieren. Doch in dieser relativ kleinen Fläche steckt das Herz der Weltfinanzen. Banken. Börsen. Fonds. Versicherer. Alles konzentriert sich auf wenige Stadtteile. Wenn dieses Zentrum wankt, spürt es die ganze Welt. Mamdanis Kurs trifft nicht irgendeinen Ort. Er trifft den Nerv der globalen Wirtschaftsstruktur.
Was deutsche Anleger jetzt fürchten
Viele bekannte deutsche Investmentfonds sind in die USA investiert. Millionen deutscher Anleger hängen damit indirekt an New York. Wenn Immobilienwerte fallen, wanken Fonds. Wenn Firmen abwandern, wanken Aktienportfolios. Wenn Banken unter höheren Steuern leiden, wanken deutsche Renten- und Lebensversicherungen.
Berlin erhält jedes Jahr vier Milliarden Euro von den reicheren Bundesländern über den Länderfinanzausgleich. New York erhält sieben Milliarden Dollar aus Washington. Beide Städte leben über ihre Verhältnisse und sind de facto pleite. Doch wenn New York fällt, fällt ein Teil des Weltmarktes mit.
New York hat Krisen überstanden. Doch dieser politische Kurs ist ein Belastungstest, der tiefer geht als alles zuvor.
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