US-Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard widerspricht Merz, Pistorius und von der Leyen scharf und spricht von gezielter Kriegseskalation durch die EU.
Von Meinrad Müller
Die US-Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard erklärt unmissverständlich: Russland ist militärisch nicht in der Lage, Europa anzugreifen und strebt dies auch nicht an. Gabbard äußerte sich bei einer öffentlichen Rede vor Publikum in Washington am 21. Dezember 2025. Das Video (unten) zeigt eine Live-Ansprache mit Applaus und spontanen Reaktionen aus dem Saal. Ihre Aussagen erfolgten als Reaktion auf einen Bericht von Reuters, der Russland weitreichende Eroberungsabsichten zuschrieb. Gehört also Reuters mit zu den Kriegstreibern?
Offener Widerspruch zur europäischen Politik
Mit dieser Einschätzung stellt sich die Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste offen gegen die Linie führender europäischer Politiker, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz, Verteidigungsminister Boris Pistorius und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie alle warnen seit Monaten vor einem angeblich unmittelbar drohenden russischen Angriff auf Europa. Gabbard hält diese Darstellung für nicht durch die Erkenntnisse der US-Geheimdienste gedeckt.
Gabbard hat ihr Wissen nicht aus der Presse
Als Chefin aller US-Geheimdienste koordiniert sie CIA, NSA, DIA und weitere Nachrichtendienste. Ihr liegen aktuelle Lagebilder, Satellitendaten und operative Einschätzungen vor. Wenn sie die militärischen Fähigkeiten Russlands bewertet, geschieht dies auf Grundlage konsolidierter Geheimdienstanalysen und nicht auf Basis politischer Wunschbilder oder medialer Dramatisierung.
Russlands begrenzte militärische Fähigkeiten
Nach Einschätzung der US-Intelligence ist Russland nicht einmal in der Lage, die Ukraine vollständig zu erobern und dauerhaft zu kontrollieren. Die Vorstellung eines russischen Vormarschs bis nach Mitteleuropa entbehrt jeder realistischen Grundlage. Sie mag politisch wirksam sein, militärisch ist sie nicht belastbar. Gabbard betont, dass Russland vielmehr bemüht sei, einen direkten Konflikt mit der NATO zu vermeiden.
Ihr Vorwurf an die EU: Trumps Frieden werden sabotiert
Besonders schwer wiegt Gabbards zweiter Vorwurf. Teile der EU und der NATO hätten ein eigenes Interesse an der Fortsetzung des Krieges. Jedes Mal, wenn Friedensgespräche Fortschritte machten, würden gezielt Leaks gestreut, Bedrohungsszenarien verstärkt und Angst erzeugt. Ziel sei es, die Vereinigten Staaten weiter militärisch zu binden und Friedensinitiativen, insbesondere jene von Präsident Donald Trump, zu sabotieren.
Warnung vor dem militärisch-industriellen Komplex
Gabbard stellt ihre Kritik in einen größeren historischen Zusammenhang und erinnert an die Warnung von Präsident Dwight D. Eisenhower vor dem militärisch-industriellen Komplex. Permanente Kriege, so Gabbard, dienten mächtigen Interessen, während die Kosten verschleiert würden. Diese Kosten bestünden aus verlorenen Menschenleben, Milliarden an Steuergeldern und der schleichenden Erosion bürgerlicher Freiheiten.
Kriegserfahrung statt Theorie
Gabbard spricht mit Bedacht, weil sie weiß, wovon sie spricht. Sie diente fast 22 Jahre in der US-Armee, unter anderem als Offizierin im Irakkrieg sowie bei Einsätzen in Afrika. In ihrer Rede schildert sie eindringlich den Alltag im Kriegsgebiet, die ständige Präsenz des Todes und den Verlust von Kameraden. Diese Erfahrungen prägen ihren Blick auf militärische Konflikte, insbesondere auf solche, die ihrer Ansicht nach nichts mit realer Sicherheitsverteidigung zu tun haben.
Ein Appell an Vernunft und Verantwortung
Gabbard schließt mit einem klaren Appell. Man müsse erkennen, was sich vor den eigenen Augen abspiele, und sich geschlossen für den Frieden einsetzen. Einen direkten Krieg zwischen den USA und Russland dürfe man nicht zulassen. Der Preis wäre unermesslich für Amerika, für Europa und für die Freiheit selbst.
Rede Tulsi Gabbard, Washington, 21.12.2025:
Reuters
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