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Epigenomics: Kann die Übernahme überhaupt noch schiefgehen?

Liebe Leser,

wenn Sie Epigenomics-Aktionär sind, werden Sie vermutlich auch heute Morgen noch ein breites Grinsen zur Schau tragen. Was für ein Handelstag! Mehr als 40 % Kursgewinn in nur wenigen Stunden am Mittwoch! Das ist der Traum eines jeden Börsianers. Ich möchte nun keinesfalls Wasser in den guten Wein schütten. Sondern lediglich nüchtern konstatieren, was theoretisch noch schiefgehen kann.

Die wichtigsten Eckdaten

Der chinesische Investor Cathay Fortune international Company, der bereits ein Aktienpaket am Unternehmen hält, will mindestens 75 % der Aktien an Epigenomics erwerben. Dafür bietet der Kaufinteressent 7,52 Euro je Aktie, was Pi mal Daumen 50 % über dem Kurswert von Dienstag liegt. Insgesamt entspricht dies einer Bewertung von 171 Mio. Euro.

Der chinesische Investor hat Epigenomics zudem in einer schriftlichen Vereinbarung zugesichert, dass das Unternehmen in seiner jetzigen Form erhalten bleibt, inklusive Personal und Standorten. Zudem wird der Käufer rund 6,5 Mio. Euro in das Unternehmen investieren, wenn gewisse Rahmenbedingungen erfüllt sind. Die Mittel sind wohl notwendig, um die weitere Finanzierung des operativen Geschäfts sicherzustellen. Der Vorstand und Aufsichtsrat von Epigenomics werden im Gegenzug aller Voraussicht nach ihren Anlegern empfehlen, das Übernahmeangebot anzunehmen.

Unrealistische Szenarien

An der Konzernspitze wird die Übernahme also kaum scheitern. Und an den Aktionären wohl ebenso wenig. 50 % auf den Kurswert klingen in meinen Ohren wie ein vernünftiger Preis. Zum Vergleich mal das aktuelle Gebot für den Konkurrenten Biotest aus dem SDAX: Hier gibt es 55 % Aufschlag auf die Stammaktie und nur 15 % auf die Vorzugsaktie. Ein Veto seitens der Regierung wie etwa im Fall Aixtron ist ebenfalls nicht zu befürchten. Epigenomics hat wohl kaum militärische Geheimnisse an die Chinesen zu verraten.

Ein realistisches Szenario

Doch eine Gefahr bleibt meiner Meinung nach bestehen. Die drei Großaktionäre BioChain, SummitView Capital und Cathay Fortune besitzen zusammen rund 15 % der Anteile an Epigenomics. Das war zumindest der Stand im letzten November, als sich die letzte größere Änderung bei den Stimmrechten ergab. Der Rest befindet sich laut Unternehmensangaben im Free Float, also Streubesitz. Solch eine Situation lieben gewisse Hedgefonds. Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an Paul Singer und seinen Fonds Elliott Management Corporation.

Singer trat zuletzt beim TecDAX-Unternehmen SLM Solutions in Erscheinung. Im letzten Jahr hatte General Electric dem deutschen 3D-Druckerhersteller ein konkretes Übernahmeangebot vorgelegt. Da stieg Singer flugs ein und erwarb so viele Anteile, dass er den Deal (es war ebenfalls eine Beherrschungsmehrheit von 75 % angepeilt) blockieren konnte. Sein Ziel: Er wollte den Kaufpreis nach oben treiben. Dieses Spielchen hat er schon zigfach bei anderen Übernahmen abgezogen.

Allerdings spielte GE dieses Mal nicht mit. Der Industrieriese brach kurzerhand die Verhandlungen ab und erwarb einen anderen deutschen Hersteller. SLM Solutions und seine Aktionäre standen bedröppelt da. Der Spruch „Außer Spesen nichts gewesen“ traf in diesem Fall genau ins Schwarze. Denn SLM Solutions waren durch die Verhandlungen noch beträchtliche Kosten entstanden, auf denen das Unternehmen zu allem Überdruss sitzen blieb.

Stimmrechtsveränderungen im Blick behalten

Deshalb: Achten sie bitte in den kommenden Tagen und Wochen auf auffällige Stimmrechtsveränderungen bei Epigenomics. Die Hedgefonds haben sicherlich eine Menge Tricks im Repertoire, um ihr Vorgehen zu verschleiern. Doch jemand, der nach dem Vorbild von Singer vorgeht, muss irgendwann aus der Deckung kommen. Zukäufe in dieser Größenordnung sind schlichtweg meldepflichtig.

Solange sich aber keine verdächtigen Veränderungen an den Stimmrechten bei Epigenomics ergeben, können Sie sich entspannt zurücklehnen und ihren Erfolg genießen. Denn dann haben Sie auf das richtige Pferd gesetzt.

EinBeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

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