Trotz Syrienkrieg und Spannungen goldene Geschäftsbeziehungen der Türkei mit dem Iran: Erdgaslieferungen werden mit Gold beglichen.
von Peter Boehringer
Gold ist ultimatives Geld. Es wird im Gegensatz zu Papiergeld immer genommen – selbst unter Feinden (TÜR bekriegt SYR = engster Verbündeter Irans). Und selbst im Handel mit einem Land wie dem Iran, das wegen des umfassenden Embargos praktisch komplett vom internationalen Finanzkreislauf abgekoppelt ist. Und selbst im Handel mit einem Land wie der Türkei, dessen Lira nur in den Propagandaberichten des deutschen GEZ-Rundfunks internationale Akzeptanz, Kaufkraft oder gar „Stärke“ hat:
Türkei tauscht iranisches Gas gegen Gold
ISTANBUL - Die Türkei hat eingeräumt, dass ein plötzlicher Anstieg seiner Goldexporte in diesem Jahr auf die Finanzierung der Erdgaslieferungen an den Iran zurückzuführen ist. Entsprechende Angaben machte der stellvertretende Regierungschef des Landes, Ali Babacan, auf Nachfragen von Abgeordneten des Haushaltsausschusses im Parlament.
Die Türkei bezieht 18 Prozent ihres Erdgases und 51 Prozent ihres Erdöls aus dem Iran. Seit die Vereinigten Staaten auf der einen Seite und die Europäer auf der anderen Seite es nicht mehr erlauben, Teheran in Dollar oder Euro zu bezahlen, entlohnt Ankara das Land in türkischer Lira für seine Gaslieferungen. Zwar ist die Währung auf den internationalen Märkten nur von begrenztem Wert, doch zum Kauf von Gold in der Türkei ist sie gut geeignet.
Für die Türkei ist der Iran ein wichtiger Energielieferant. Mehr als die Hälfte des Ölbedarfs liefert das Nachbarland, das wegen seiner Atomversuche unter strengen Sanktionen des Westens steht. Beide Länder haben eine Lösung gefunden, den Handel auch ohne westliche Devisen abzuwickeln.
„Im Wesentlichen dienen unsere Goldexporte [in den Iran] der Bezahlung unserer Erdgaslieferungen", sagte Babacan am Freitag den Abgeordneten auf eine entsprechende Anfrage.
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