In Italien soll es angeblich 40 Fälle von Ebola geben. Doch dies ist offensichtlich eine Falschinformation. Bei einem Flüchtling stellten sich die Symptome hinterher als Windpocken heraus.
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Derzeit gibt es keine offiziell bestätigten Informationen, dass in Italien 40 Ebola-Fälle aufgetreten sind. Entsprechende Berichte kursieren derzeit im Internet. Dennoch: Neben Deutschland, Frankreich und England herrscht auch in Italien Alarmbereitschaft wegen Ebola. Kliniken und Ärzte wurden über mögliche Gefahren informiert und aufgefordert, besonders wachsam zu sein. Das italienische Gesundheitsministerium betont, dass es sich um reine Vorsichtsmaßnahmen handelt.
Für Aufregung sorgte letzte Woche ein Flüchtling, der Ebola-ähnliche Symptome zeigte. Der Mann war zusammen mit mehr als 390 Flüchtlingen von der italienischen Marine vor Sizilien aus Seenot gerettet worden. Die Einwanderer sollen vor allem aus Nigeria, Syrien und Pakistan stammen. Sie schifften sich in Libyen ein.
Zunächst durfte das Marineschiff jedoch keinen Hafen ansteuern, da sich die Ärzte an Bord über die Erkrankung des Flüchtlings im Unklaren waren. Besatzung und Immigranten standen unter Quarantäne. Der Afrikaner war mit einem Helikopter in eine Spezialklinik nach Rom geflogen worden, wo er eingehend untersucht wurde.
Nachdem sich die Krankheit als Windpocken herausgestellt hatte, konnte das Marineschiff im Hafen von Catania anlegen, wo die Flüchtlinge nun identifiziert und medizinisch betreut werden, bevor sie in Auffanglager in verschiedenen Regionen Italiens gebracht werden.
Die Flüchtlingsflut via Libyen nach Italien hält seit Wochen ungemindert an. Bis 30. Juni hatte das Innenministerium 65 000 illegal Einreisende gezählt, so viel wie noch nie zuvor. Im gesamten Vorjahr waren 42 900 Flüchtlinge gekommen.