AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

NEU - Unser Börsen-Club: Die Top Aktien 2024! KI, Uran, Gold. Jetzt 800 Euro Vorteile sichern.

Kommunen versenken 500 Mio. Euro bei dubioser Pleitebank

Weil sie Minuszinsen sparen wollten legten deutsche Kämmerer Steuergelder bei der britisch/australischen Greensill Bank an. Die ist jetzt pleite und das Geld ist weg.

 

von Theodor Reinter

Begreiflicherweise steht bei der Pleite der dubiosen britisch/australischen Greensill Bank die Mittelanlage von deutschen Kommunen in der hiesigen Berichterstattung im Vordergrund. Düsseldorfs Nachbarkommune Monheim kann seine beim deutschen Ableger angelegten 38 Millionen Euro wohl ganz oder zumindest zum größten Teil abschreiben.

Insgesamt sollen 50 deutsche oberschlaue Kämmerer bei der Bremer Bank Geld angelegt haben. Kundeneinlagen in Höhe von einer halben Milliarde gelten als nicht abgesichert, insgesamt soll es um ein wackelndes Volumen von 3,6 Milliarden Euro gehen.

Die Finanzaufsicht Bafin hat der deutschen Greensill-Tochter die Geschäftstätigkeit untersagt. Zugleich ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung und Betrug.

Ein wenig außerhalb des Blickfelds blieb bisher, dass auch der Thyssenkrupp-Konzern um ein Haar ins Umfeld des Skandals geraten wäre.

Bis vor gar nicht so langer Zeit spielte nämlich die dortige Damenriege um die derzeitige Vorstandchefin Martina Merz mit dem Gedanken, die Stahlsparte an den indisch/englischen Käufer Liberty Steel loszuschlagen. „Die Vorstellungen über Unternehmenswert und Struktur der Transaktion lagen am Ende doch weit auseinander“, erklärte Finanzvorstand Klaus Keysberg dann plötzlich vor drei Wochen. Der Deal war geplatzt.

Dabei hatte es lange Zeit eher zuversichtliche Berichte über die Kaufabsichten von Liberty-Gründer Sanjeev Gupta gegeben. Auch NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart bezeichnet das Übernahmeangebot als „brauchbare Diskussionsgrundlage“.

Die beiden Stahlkocher hätten zusammen den zweitgrößten Branchenriesen in Europa hinter ArcelorMittal Europe geschmiedet. Legte die Begründung für das Abwinken von Thyssenkrupp nahe, dass es am Preis gescheitert sei, kann man nun einen ganz anderen Verdacht hegen.

Enger Finanzpartner von Guptas Liberty Steel ist nämlich Lex Greensill. Der Australier hatte sich von einer dortigen Farm über das Londoner Investmentbanking bis in höchste Finanzsphären emporgearbeitet. Dann gründete er den Finanzierer Greensill Capital. Eigentlich ist seine Gesellschaft auf die Finanzierung von Lieferketten spezialisiert.

Beim Großkunden Liberty aber war das Geschäft etwas anders: liefert Gupta Stahl an einen Kunden, erhält er den Rechnungsbetrag meiste erst am Ende der Zahlungsfrist. Die zeitliche Lücke finanziert Greensill Capital vor und bekommt dann das Geld vom Stahlkunden wieder.

Klar, dass dabei eine Marge fällig wird. Die Forderungen an Gupta werden in Anleihen gepackt, „in die Fonds investieren und so Greensill mit Kapital versorgen, das wieder bei Gupta landet“, so beschreibt die schweizerische Tageszeitung NZZ das Verfahren.

Als der Kapitalbedarf von Gupta fast unstillbar immer größer wurde, wuchs auch das Risiko für Greensill. Schon 2018 geriet die Schweizer Fondsgesellschaft GAM in die Krise, als Zweifel an ihren Investitionen bei Greensill aufkamen. Ein GAM-Fonds über 12 Milliarden Dollar wurde gesperrt. Doch ging das Spiel weiter, vermutlich konnte auch keiner der Beteiligten mehr aufhören.

Im Sommer 2020 begann das Modell immer mehr zu harzen. Eine japanische Versicherung weigerte sich nun, Greensills Finanzgeschäfte weiter abzusichern und kündigte per März 2021 entsprechende Kontrakte.

Greensill wollte vor einem australischen Gericht die weitere Absicherung einklagen, verlor jedoch kürzlich. Nun brach der Kreislauf zusammen. Credit Suisse fror Fonds im Volumen von 10 Milliarden Dollar ein, die bei Greensill Capital investierten.

Als die Muttergesellschaft Anfang März in Australien Insolvenzantrag stellte, wurde das Debakel endgültig offenbar. Das ist natürlich auch für Guptas Liberty unschön, die bei Greensill laut „Sunday Times“ immerhin drei Milliarden Dollar finanziert. Auch die Bremer Greensill Bank soll von ihren vier Milliarden Euro Bilanzsumme etwa zwei Drittel im intransparenten Gupta-Imperium stecken haben.  

Vor all diesem Hintergrund erscheint nun auch nicht ausgeschlossen, dass Gupta sich an die Thyssenkrupp-Stahlsparte in der Hoffnung herangepirscht hat, damit an Finanzmittel zu kommen oder zumindest seine Bonität zu verbessern.

Sehr großzügig ließ sich Gupta im Hinblick auf Beschäftigungszusagen und Umstellung auf „Grünen Stahl“ vernehmen, vielleicht, um damit die Zustimmung der im Stahlreich starken Gewerkschaft zu „erkaufen“. Und denkbar, dass im Verlaufe der Verhandlungen die wackeligen Hintergründe für Thyssenkrupp immer offenkundiger wurden. Und nicht mehr realistisch erschien, so einen Deal Gewerkschaft, Politik und Öffentlichkeit erfolgreich vorzustellen. 

Ich bin mir relativ sicher, die Hintergründe werden mit etwas Verzögerung noch besser ausgeleuchtet werden. Ich wollte Ihnen da nur einige Anhaltspunkte vorab liefern.

Übrigens: die Bremer Greensill Bank hatte unter dem Stichwort „Einlagensicherungsfonds“ Großkunden, wie etwa die ansonsten erfolgsverwöhnte Kommune Monheim, bisher der größte bekannte Einzelfall, sogar auf Risiken hingewiesen: „Seit dem 1. Oktober 2017 sind Einlagen von professionellen Anlegern  (Bund, Ländern und Kommunen sowie bankähnliche Kunden) nicht mehr durch den Einlagensicherungsfonds geschützt.“

Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube


Nur für kurze Zeit:
1000 $ Bonus + geschenkt für Kontoeröffnung bei Top-Kryptobörse
Börse 24h
Börsen News

Mein bestes Börsenbuch:

1000 $ Bonus + geschenkt für Kontoeröffnung Top-Kryptobörse

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
1No5Lj1xnqVPzzbaKRk1kDHFn7dRc5E5yu

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

 

Net-Tipps
Top Videos
Videos: Relax-Kanal

Kleinanzeigen:

Italien Spitzen-Balsamico
Original, der Beste, 25 Jahre
https://balsamico.shop/de/

 

WERBEN auf MMnews

 

Aktuelle Presse

Der tschechische Agrarminister Marek Výborný ruft die EU zu einer Ausweitung der Unterstützung für europäische Landwirte auf. "Diese Zugeständnisse sind erst der Anfang [ ... ]

Polens Ministerpräsident Donald Tusk warnt mit drastischen Worten vor einem drohenden Krieg in Europa. "Ich weiß, es klingt niederschmetternd, vor allem für die jüngere Generation, [ ... ]

Dutzende Verletzte bei Busunglück auf A 44 in NRW

Auf der A 44 bei Werl in NRW hat sich in der Nacht zu Freitag ein schweres Busunglück ereignet. Dutzende Personen sollen dabei verletzt worden sein. Bei dem Unglücksfahrzeug handelte es sich [ ... ]

Die Reform des Bundeswaldgesetzes von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) droht am Widerstand der FDP zu scheitern. "Für sinnvolle, praxistaugliche und unbürokratische [ ... ]

Die Grünen haben von der FDP geforderte Änderungen am Rentenpaket II abgelehnt. "Für künftige Generationen ist beides wichtig - eine verlässliche Rente und eine tragbare Finanzierung", [ ... ]

Baerbock pocht auf Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den Druck auf die israelische Regierung verstärkt, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu schonen. Gerade als Freunde Israels "müssen [ ... ]

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat mit Blick auf die AfD vor Kandidatenmangel bei den anstehenden Kommunalwahlen in Thüringen gewarnt. Er setze darauf, dass viele Bürger [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.