Die Regierung hat trotz Rekordsteuereinnahmen eine neue Möglichkeit gefunden, den Bürgern noch mehr Geld abzupressen: Länderfinanzminister erhöhen die Grundsteuer. Offiziell nennen sie das "Reform".
Die Finanzminister der Bundesländer wollen an diesem Freitag über die seit langem diskutierte Reform der Grundsteuer abstimmen. Für Millionen Hauseigentümer und Mieter drohen dadurch erhebliche Mehrbelastungen - berichtet die Wirtschaftswoche in ihrer neuen Ausgabe.
Bayern und Hamburg haben deshalb bei einer Probeabstimmung gegen das neue Bewertungsmodell votiert. Allerdings gilt ein Beschluss der Reform dennoch als sehr wahrscheinlich, da die 14 anderen Bundesländer sich dafür aussprechen. Die bisherige Grundsteuererhebung ist aufgrund der völlig veralteten Einheitswerte seit Jahren als verfassungswidrig anzusehen.
Das nun von der Mehrzahl der Länderfinanzminister favorisierte neue Bewertungsmodell setzt bei einem typisierten Bodenrichtwert an, und zwar auf Basis der bestehenden Gutachterausschüsse, in denen Sachverständige regional die aktuellen Verkaufspreise feststellen.
Hinzu kommt eine rasterartige Bewertung der auf dem Grundstück stehenden Gebäude nach Keller, Stockwerken, Ausstattung oder Alter. Da die Immobilienpreise ist der Vergangenheit zum Teil rasant gestiegen sind, müssen viele Eigentümer und Mieter bei einer Neubewertung mit drastisch höheren Grundsteuern rechnen.
Immobilienbesitzer sollen den Plänen zufolge bei ihrer Einkommensteuererklärung künftig eine neue „Anlage Haus“ ausfüllen. Die Umsetzung der Grundsteuerreform soll bis 2027 dauern.