Im sogenannten Kanzler-Duell am Sonntag, den 9. Februar bestätigten Merz für die CDU und Scholz für die SPD das Festhalten an der Energiewende mit dem Bau von noch mehr Windgeneratoren. Damit steigen die Stromkosten weiter und vertreiben die Industrie aus Deutschland.
Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Sichere und bezahlbare Energie ist die Grundlage für unseren Lebensstandard. Ohne Energie läuft nichts in einer modernen Volkswirtschaft. Denn der Mensch ist zu schwach mit einer Leistung von 0,1 Kilowatt (kW). Er muss auf höhere Leistungen zugreifen. Ein Staubsauger mit 1 kW leistet die Arbeit von 10 Teppichklopfern. Ein Auto mit 50 kW-Antrieb müsste von 500 Menschen geschoben werden. Diese Beispiele zeigen, wir haben heute Zugriff auf Leistungen, die vor 200 Jahren noch utopisch waren. Wir leben heute besser als die Fürsten und Könige der damaligen Zeit.
Wer Energie hat, hat Macht. Das ist eine alte Erkenntnis. Energie vervielfacht die Leistung des Menschen, treibt Maschinen, ermöglicht die Produktion von Dünger und Kunststoffen, gibt Licht in der Nacht, kurz: erleichtert unser Leben. Ohne Energie gibt es Kommunikation nur über reitende oder laufende Boten. Die Nacht kann nur schwach mit Kienspan-Flammen oder Kerzen erleuchtet werden. Die schnellste Fortbewegung ist Galopp zu Pferde. Die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen.
Die universellste Energie ist der Strom. Große Leistungen können durch einen dünnen Draht zum Verbraucher geleitet werden und dort Maschinen antreiben, Wärme und Licht erzeugen, Fernsehen und Internet ermöglichen usw. Strom ist die Basis unseres hohen Lebensstandards.
Mit hohen verfügbaren Leistungen wird die Produktion gesteigert. Größere automatisierte Maschinen, überwacht und gesteuert über das Internet, produzieren immer mehr mit weniger Menschen. Das Produkt wird preiswerter selbst bei steigenden Löhnen. Das gilt aber nur, wenn preiswerte und verlässliche Energie verfügbar ist. Wir müssen in Zukunft eine höhere Produktivität erreichen, weil wir mit immer weniger Arbeitenden immer mehr Rentner versorgen müssen.
Wind- und Solarstrom sind keine Lösung
Dazu muss die Stromerzeugung deutlich gesteigert werden. Wind- und Solarstrom ist dafür nicht geeignet. Er ist Fakepower. Politiker und Regierung täuschen die Bürger mit der Behauptung, Deutschland könne mit diesem unzuverlässigen Strom sicher und immer preiswerter versorgt werden. Die Realität zeigt, mit jedem Windrad und mit jeder PV-Anlage steigt der Strompreis, und das Stromnetz wird geschwächt. Eine Überschlagsrechnung zeigt, dass die Fläche von Deutschland nicht ausreicht, um mit Fakepower den Jahresstrombedarf zu decken, wenn auch alle Heizungen und Fahrzeuge auf elektrische Energie umgestellt werden. Daher müssen wir weiterhin die Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas nutzen, die noch für Jahrhunderte verfügbar sind. Die preiswerten Kernkraftwerke wurden auf ideologischen Druck abgeschaltet und zerstört. Ein Neubau wird zurzeit sehr teuer durch übertriebene Sicherheitsauflagen.
Für eine sichere und bezahlbare Stromversorgung bleiben uns nur die Kohle- und Gaskraftwerke. Es rächt sich, dass die deutsche Regierung die langfristigen Gasabnahmeverträge mit Russland gestoppt hat. Deutschland hat mit dem Beginn des Ukraine-Krieges die Abnahme verweigert. Russland war immer lieferbereit. Mit neuen Gaslieferungen nach Beendigung des Krieges wird Russland für die Nichtabnahme Regress fordern. Gas aus Russland dürfte dann deutlich teurer werden.
Heimische Energieträger nutzen
Für eine sichere Stromversorgung sind die Braunkohlenkraftwerke unverzichtbar. Braunkohle ist der einzige nennenswerte heimische Energieträger. Ohne sie ist Deutschland voll von Importen abhängig und damit leicht von vielen Ländern erpressbar. Um die Abhängigkeit weiter zu mindern, müssen wir die Gas- und Ölreserven in Deutschland nutzen und mit Fracking aufschließen. Es ist politische Heuchelei, mit Fracking gewonnenes Erdöl und Erdgas aus den USA zu importieren, hier aber Fracking zu verbieten. Die Öl- und Gasreserven in Deutschland reichen noch für viele Jahrzehnte.
Doch diese Fakten werden von den „grünen“ Politikern fast aller Parteien nicht beachtet. Im Gegenteil. Sie wollen weiter die Energiewende durchsetzen. So wurde im Bundestag nach stundenlangem Streit über die Brandmauer ganz schnell und ohne Aufschrei in den Medien mit den Stimmen von CDU, SPD, Grünen das Gesetz zur „Anpassung des Treibhaus-Gas-
Widersprüchliche Energiegesetze
Das „Energieeffizienzgesetz“ wurde auf Druck der Grünen von den Ampelparteien verabschiedet und trat am 1. Januar 2024 in Kraft. Danach sollen die Endverbraucher, also Wirtschaft und private Haushalte, durch bessere Nutzung in den nächsten 20 Jahren fast 50 Prozent Energie einsparen. Es ist ein utopischer Wunsch von Ideologen, der keine technischen Grundlagen hat. Dies Gesetz wurde bisher kaum wahrgenommen, weil kurzfristig die Auswirkungen gering sind. Das Gesetz steht im Widerspruch zu der Politik der Elektrifizierung von Verkehr und Heizungen sowie zum Ausbau des Internets mit KI. Dafür müsste die sichere Stromproduktion mindestens verdoppelt werden.
Das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) und das „Heizungsgesetz“ sind zwei weitere Beispiele einer verfehlten Energiepolitik. (Alle Gesetze der Energiepolitik umfassen viele tausend Seiten). Diese vier Gesetze haben jeweils bis zu 100 Paragraphen mit noch weiteren Ausführungsbestimmungen. Sie bestimmen jeden einzelnen Schritt der Energieversorgung und lassen keinen Spielraum für individuelle Entscheidungen. Zuwiderhandlungen werden mit hohen Strafen bedroht. Freiheit und positive Entwicklungen werden abgewürgt. Fortschritt gibt es nur, wenn das Ziel immer wieder hinterfragt wird: Was heißt Klimaneutralität? Ändert sich das Klima dann nicht mehr? Gibt es dann keine oder weniger Unwetter?
In wenigen Tagen wird der Bundestag neu gewählt. Diesmal haben die Bürger tatsächlich eine Wahl. Die „Altparteien“ oder die AfD. Die „Altparteien“ wollen die zerstörerische Energiewende weitertreiben. Nur die AfD lehnt die Energiewende in all ihren widersinnigen Formen ab.