Es gibt kein Sondervermögen, es gibt nur Schulden. Höhere Schulden haben Konsequenzen. Zum Beispiel höhere Zinsen. So sind die Zinsen für Zehnjährige Bundesanleihen in den letzten drei Tagen fast 20 % gestiegen.
Erschütterung am deutschen Anleihemarkt: nachdem bekannt gegeben wurde, dass der Staat sich mit 800 Milliarden Euro zusätzlich verschulden will, stiegen die Zinsen von etwa 2,4 % auf 2,9 % für zehnjährige Bundesanleihen. Entsprechend stark entwickelten sich die Zinsen für Hypotheken nach oben innerhalb von kürzester Zeit. Das ist die Kehrseite des "Sondervermögens". Jeder, der eine Wohnung kaufen will oder ein Haus bauen will, muss jetzt Tausende Euro mehr zahlen allein durch die gestiegenen Zinsen.
Die steigenden Zinskosten durch ein Sondervermögen könnten zu sogenannten "Crowding-out-Effekten" führen. Das bedeutet, dass staatliche Kreditaufnahmen private Investitionen verdrängen, da Kapitalgeber höhere Renditen auf Staatsanleihen erhalten und weniger bereit sind, in riskantere Unternehmensprojekte zu investieren. Dies könnte das Wirtschaftswachstum bremsen.
Da die Zinslast durch höhere Schulden ansteigt, müssen Regierungen Wege finden, um die Mehrkosten zu decken. Dies kann entweder durch Steuererhöhungen oder durch Sparmaßnahmen in anderen Bereichen des Haushalts geschehen. Dies wiederum könnte politischen und gesellschaftlichen Widerstand hervorrufen und soziale Spannungen verstärken.