Während Trump noch versucht, einen Waffenstillstand in der Ukraine zu organisieren, brodelt es an allen Ecken der Welt. Auch beim Thema Iran und Taiwan. Unterdessen spitzt sich der Handelskrieg bedrohlich zu.
Von Andreas Männicke
Der US-Präsident Donald Trump macht nun gewaltigen Druck, um zeitnah zumindest einen Waffenstillstand in der Ukraine hinzubekommen. Trump drohte als „Vermittler“ auszuscheiden, wenn sich nicht binnen einer Woche nach Ostern positive Ergebnisse bei den Verhandlungen erzielen lassen. Daraufhin ordnete Putin zunächst zumindest eine Feuerpause über Ostersonntag als erstes Entgegenkommen an. an Selinskyi forderte daraufhin aber eine Waffenpause für zumindest 30 Tage. Es kann nun gut sein, dass nun anch Ostern mehr Bewegung in die zuletzt stockenden Verhandlungen über einen Waffenstillstand kommen. Geradezu hinderlich wäre es dann, wenn Merz als erste Amtshandlung als neuer Bundeskanzler im Mai Taurus-Raketen in die Ukraine schicken würde.
Droht nun auch noch ein Irankrieg…?
Fast zeitgleich werden nun die wichtigen Verhandlungen wegen eines neuen Atomabkommens mit dem Iran geführt. Hier drohte Trump schon, dass wenn der Iran hier nicht im Sinne der USA einlenken würde, dass er dann die Atomanlagen vom Iran bombardieren lassen würde, wobei ihm hier Israel gerne beistehen wird. Die ersten Gespräche verlaufen angeblich konstruktiv und sollen nun fortgeführt werden.
.. und hernach ein Taiwan-Krieg?
Bei den nun wohl demnächst auch beginnenden Zollverhandlungen werden die Verhandlungen mit China für Trump die wichtigsten Verhandlungen, denn hier geht es weiterhin um eine Vormachtstellung in der Welt und eine neue Weltordnung, wo wiederum auch die BRICS-Länder involviert sind. Hier geht es aber auch um Rohstoffe. Trump will hier über Deals“ auch Rohstoffvorkommen für die USA sichern, wobei hier China beim Thema „Seltene Erden“ am längeren Hebel sitzt. Möglicherweise kann der Handelskrieg mit China auch in einen Taiwan-Krieg zum Ende des Jahres als ultima ratio führen.
Ohne Rohstoffe läuft nichts
Trump versucht nun über diverse „Deals“ mit Grönland, Kanada, der Ukraine und Russland sich auch Rohstoffvorkommen für die Zukunft zu sichern, um weiter technologisch wachsen und die Weltherrschaft behalten zu können, was strategisch Sinn macht. Denn ohne Rohstoffe läuft nichts, auch nicht in den USA. Das weiß Trump ganz genau.
Verhandlungen mit China sind von großer Bedeutung für die Weltbörsen und Weltwirtschaft
Das am 3. April verursachte Zoll-Chaos führte vom 3. bis 7. April zu einem wahren Beben an den Weltbörsen. Für Trump hinderlich war, dass der US-Dollar und vor allem auch die Kurse an den US-Anleihenmärkten brutal einbrachen, so dass er wenige Tage später eine Denkpause für 3 Monate mit dem meisten Ländern anordnete, nur mit China nicht. Dort wurden die Zölle sogar zuletzt auf wahnwitzige 145% erhöht, bei Elektroprodukten wie Smartphones und Computer dann aber auch wieder ausgenommen, um Unternehmen wie Nvidia, Dell und Apple zu schützen. Man darf gespannt sein, wann es zu einem Treffen zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten XI Jinping kommt, wo sich die Wogen glätten können.
Investments in den US-Dollarraum führten zu starken Kursverlusten
Die Weltbörsen erreichten am 7. April ihr Tief, erholten sich hernach aber etwas auch wieder. Gold erreichte zwischenzeitlich ein neues Allzeit-Hoch von 3350 USD/Unze. Die Kryptowährungen waren zuletzt wieder wesentlich stabiler. Der Bitcoin konnte sich wieder bei über 84.000 BTC/USD behaupten. Der US-Dollar brach seit Jahresbeginn zum Euro schon um fast 10% zum Euro ein, so dass es zu hohen Währungsverlusten kam, die im US-Dollarraum investierten.
US-Anleihen- und US-Dollar-Einbruch zwangen Trump zum Umdenken
Nachdem die Kurse von US-Staatsanleihen einbrachen und die damit die Renditen von 30-jährigen US-Staatsanleihen wieder auf über 5% anstieg und auch der US-Dollar einbrach, nahmen Trump alle Zollerhöhungen mit Ausnahmen von China wieder zurück. Es blieb nur noch ein Importzoll in Höhe von 10% für alle Länder. Die EU hatte schon Gegenzölle für den 15. April geplant, die dann aber auch wieder zurückgenommen wurden. Nur gegenüber China wurden die Zölle sogar auf 145% angehoben, nachdem China sofort am Folgetag mit Gegenzöllen geantwortet hatte.
So hohe Kapitalmarkt-Zinsen sind schädlich für die hohe wegen der hohen Refinanzierungskosten bei Unternehmensanleihen. Immobilienkrediten und US-Staatsanleihen. Nun rudert Trump zum Teil also wieder zurück, wobei das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Der eigentliche Verhandlungsmarathon über 3 Monate mit über 50 Ländern beginnt jetzt erst – mit ungewissem Ausgang. Es wurden aber von vielen Analysten sofort die Gewinnprognosen für viele US-Unternehmen gekürzt. Dabei waren US-Aktien schon zuvor überbewertet.
Kommt nun eine „Stagflation“ in den USA?
Aber auch an den Rohstoffmärkten waren die Kursschwankungen zuletzt sehr stark, So brach der Brentölpreis im April brutal von 75 auf unter 60 USD/Barrel ein, um sich nun wieder wegen der Sanktionen gegen den Iran auf 67 USD/Barrel sprunghaft zu erholen. Ähnlich starke Kursschwankungen erlebten aber auch die Industriemetalle wie Kupfer. Hier wurden vom 3. bis 7. April eine Rezession bzw. „Stagflation“ in den USA eingepreist, die es aber offiziell noch nicht gibt. In den USA verloren vor allem die 7 „magischen“ Technologieaktien erheblich an Wert. Der NASDAQ Comp. Index war folglich besonders schwach, erholte sich nun aber auch wieder etwa. Er ist nun seit Jahresbeginn mit 15% im Minus.
Osteuropa-Börsen bleiben auch nach der Korrektur klare Outperformer
Während alle US-Indices nun kräftig im Minus sind, konnte sich der DAX noch mit 5% ins Plus retten. Wesentlich besser schnitten aber wiederum einige Börsen aus Osteuropa ab. So stiegen die Börsen aus Estland und Bosnien sogar gegen den fallenden Weltbörsentrend etwas an und erreichten neue Jahres-Höchstkurse. Falls Trump es nun schaffen sollte, dass es zeitnah nach Ostern einen Waffenstillstand gibt, würden vor allem Aktien aus der Ukraine und in Polen davon profitieren, was dann der „Trump Trade 2.0“ wäre. Schon jetzt führen die Indices au der Ukraine und aus Polen die Performance-Rangliste an den Weltbörsen an. So stieg der UTX-Index für Aktien aus der Ukraine seit Jahresbeginn bereits um 56% seit Jahresbeginn und der PTX-Index für Aktien aus Polen um 21%. Aber auch die Börsenindices aus Tschechien und Ungarn konnten den DAX wieder einmal klar outperformen und erst recht alle US-Indices.
Bestellen Sie jetzt auch den kostenlosen Newsletter von Andreas Männicke mit aktuellen News über die Welt- und Ostbörsen und über die BRICS unter www.eaststock.de . Melden Sie sich auch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, wenn Sie Interesse an einem neuen BRICS Newsletter von Andreas Männicke haben.