Der Ausbau Künstlicher Intelligenz könnte bald ins Stocken geraten, weil nicht genug Strom da ist. - Künstliche Intelligenz ist jedoch die Industrie der Zukunft. Deutschland und EU haben nichts zu bieten wegen einer verkorksten Energiepolitik.
Noch vor wenigen Jahren war Künstliche Intelligenz ein Thema für Zukunftsvisionen. Heute ist sie Realität – in Chatbots, Sprachmodellen, autonomen Systemen und bei der Automatisierung von Unternehmen. Doch mit dem rasanten Aufstieg der KI kommt eine stille, aber explosive Nebenwirkung ans Licht: der Energiehunger dieser Technologie.
⚡ KI braucht Strom – viel Strom
Die größten KI-Modelle – wie GPT-4 oder Googles Gemini – bestehen aus Milliarden Parametern. Sie zu trainieren dauert Wochen oder Monate auf Tausenden GPUs. Auch nach dem Training benötigen diese Modelle riesige Rechenzentren, um täglich Millionen von Anfragen zu bearbeiten. Laut Schätzungen verursacht allein der Betrieb großer Sprachmodelle einen Stromverbrauch, der mit Kleinstädten vergleichbar ist.
Laut einer Studie des International Energy Agency (IEA) könnte der Stromverbrauch durch Rechenzentren weltweit bis 2030 um das Dreifache steigen – maßgeblich getrieben durch KI und Kryptowährungen.
🔌 Reicht der Strom noch?
Die Schlüsselfrage lautet: Wird der Strom knapp?
In den USA entstehen bereits Dutzende neue Rechenzentren – viele in der Nähe von Kohle- oder Atomkraftwerken. In China wird KI strategisch mit dem nationalen Strommix verzahnt.
Und Europa? Hier sieht es weniger optimistisch aus:
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Deutschland hat nach dem Atomausstieg kaum Spielräume.
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Die Energiewende stockt, Netze sind überlastet, Gas ist teuer.
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Großprojekte für Rechenzentren scheitern regelmäßig an Genehmigungen, Flächenmangel oder Stromverfügbarkeit.
🧠 Wird KI durch Strommangel begrenzt?
Möglicherweise ja. Denn Künstliche Intelligenz ist nicht nur Software – sie ist Infrastruktur. Wer keine ausreichenden Stromressourcen hat, kann weder eigene KI-Modelle trainieren noch skalieren. Und wer in der Cloud auf amerikanische Anbieter angewiesen ist, verliert technologische Unabhängigkeit.
Europa riskiert damit eine doppelte Abhängigkeit: von US-Konzernen wie Microsoft, Google, Nvidia – und vom Strom selbst.
🇩🇪 Deutschland: Anschluss verpasst?
Während Politiker über KI-Strategien sprechen, fehlen in der Praxis leistungsfähige Rechenzentren und stabile Energieversorgung. Ein weiteres Problem: Der Strompreis in Deutschland gehört zu den höchsten weltweit – für industrielle KI-Anwendungen ein echter Standortnachteil.
Einige deutsche Unternehmen beginnen bereits, ihre KI-Projekte ins Ausland zu verlagern – nach Skandinavien (wegen günstiger Wasserkraft) oder in die USA. Die Angst: Wer heute beim Ausbau zögert, ist morgen technologisch irrelevant.