Nach der Aufhebung der Reichweitenbeschränkung droht die Situation in Osteuropa zu eskalieren. Deutsche Rüstungsaktien auf Rekord. Aber auch Osteuropa-Börsen rauf. Alles nur ein Riesen-Bluff? - Nvidia treibt mit guten Zahlen die Hightechs.
Von Andreas Männicke
Der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz sorgte für Missstimmung innerhalb der Koalition, als er verlauten ließ, dass er die Reichweitenbeschränkung für den Beschuss russischen Territoriums mit deutschen Waffen aufheben wolle. Viele Politiker innerhalb der SPD lehnen das entschieden ab. Unklar ist zudem, ob Merz nun still und leise Taurus-Raketen in die Ukraine liefern lassen will – auch hier gibt es erheblichen Widerstand innerhalb der SPD.
Heftige Drohnenangriffe von beiden Seiten – kein Waffenstillstand in Sicht
Da ein bedingungsloser Waffenstillstand, wie von der EU gefordert, bislang ausgeblieben ist, hat die Europäische Union mittlerweile das 17. Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. Dieses richtet sich vor allem gegen die sogenannte russische Schattenflotte.
Ex-Präsident Donald Trump zeigte sich empört über die jüngsten massiven Drohnenangriffe Russlands auf Kiew und andere ukrainische Städte. Dabei übersieht er jedoch, dass es zuvor einen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau gegeben hatte, der gleich fünf Flughäfen zeitweise außer Betrieb setzte.
Apropos Reichweiten: Die Ukraine ist inzwischen in der Lage, Drohnen mit einer Reichweite von bis zu 1.200 Kilometern zu bauen. Einige dieser Drohnen haben bereits weit entfernte Ziele innerhalb Russlands erreicht. Die Drohnenangriffe erfolgen also von beiden Seiten.
Putin plant „Pufferzone“ – neue russische Offensiven?
Präsident Wladimir Putin plant offenbar, die ukrainischen Städte Sumy, Charkiw und Tschernihiw einzunehmen, um eine strategische Pufferzone zu schaffen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow schlug eine neue Verhandlungsrunde vor, bei der am 2. Juni in Istanbul ein russisches Memorandum vorgestellt werden soll – als möglicher Schritt in Richtung eines Waffenstillstands.
Börsen im Höhenflug – auch wegen Trump
Während die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten unvermindert andauern, klettern die internationalen Aktienmärkte weiter nach oben – als ob es keine geopolitischen Risiken gäbe. Die enormen US-Staatsverschuldungen sowie die steigende Zinslast werden von Anlegern bislang weitgehend ignoriert. Doch dies könnte sich im Sommer als Bumerang erweisen. Die Ratingagentur Moody’s hat bereits das Rating für US-Staatsanleihen wegen der hohen Schuldenlast herabgestuft.
Nvidia meldete am 28. Mai sehr gute Geschäftszahlen – wie erwartet. Der Kurs stieg um 4,8 % auf 142 USD und nähert sich dem Allzeithoch. Trotz zurückhaltendem Ausblick zeigt sich der KI-Sektor weiterhin robust – trotz Handels- und Zollkonflikten.
Ein US-Handelsgericht hat angeordnet, dass einige von Trump eingeführte Zölle wieder zurückgenommen werden müssen. Trump hatte diese mit einer „nationalen Notlage“ begründet – eine Argumentation, die nun wohl vor dem Supreme Court landen wird.
Osteuropäische Börsen als klare Outperformer
Trump hatte zuvor die Zölle für Großbritannien und China gesenkt, was zu einer weltweiten Börsenerholung beigetragen hat. Der DAX erreichte ein neues Allzeithoch bei 24.235 Punkten und liegt damit seit Jahresbeginn über 20 % im Plus. Noch besser entwickelten sich jedoch osteuropäische Börsen, die den DAX klar outperformen konnten.
Auch Gold und Bitcoin bleiben weiterhin gefragt – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Polnische Kursraketen starten durch
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Der PTX-Index (Polen) stieg seit Jahresbeginn um 31 %
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Der CTX-Index (Tschechien) um 24,7 %
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Der HTX-Index (Ungarn) um 22 %
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Der UTX-Index (Ukraine) sogar um 67 % – trotz Krieg
Im Mai legten viele vom Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (EST) empfohlene polnische Aktien zweistellig zu, z. B.:
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Kogeneracja (+28 %)
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Shoper (+15 %)
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Voxel (+15 %)
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Benefit Systems (+15 %)
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Rainbow Tours (+15 %)
Die Gesundheitsaktie Voxel stieg seit Erstempfehlung Anfang 2014 sogar um 370 %.
Auch Aktien aus Ungarn wie Magyar Telekom und OTP Bank sowie der tschechische Energieversorger CEZ erreichen ein Jahreshoch nach dem anderen.
Ein erfreuliches Bild auch in Georgien: Bank of Georgia und Georgia Capital verzeichnen jeweils ein neues Allzeithoch – die Kurse haben sich seit 2014 verdreifacht.
Polen weist weiterhin das höchste BIP-Wachstum in Europa auf – über 3 %. Auch Ungarn gewinnt als Investitionsstandort an Attraktivität, insbesondere für deutsche Autobauer, die dort bessere Rahmenbedingungen vorfinden als in Deutschland.
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