Aus Freunden werden Feinde. Der Streit zwischen Elon Musk und Donald Trump eskaliert. Die Tesla Aktie unter Druck. Der öffentliche Schlagabtausch eskaliert. Der Fall zeigt, dass ich Unternehmenslenker besser aus der Politik raushalten sollten.
Von Meinrad Müller
Am 1. Juli 2025 hat sich der Konflikt zwischen Elon Musk, dem CEO von Tesla und SpaceX, und US-Präsident Donald Trump weiter zugespitzt. Was zunächst als Meinungsverschiedenheit über ein neues Steuer- und Ausgabengesetz begann, hat sich zu einem öffentlichen Schlagabtausch entwickelt, der nicht nur die politische Landschaft, sondern auch die Finanzmärkte erschüttert. Besonders betroffen ist dabei Tesla, dessen Aktienkurs in den letzten Tagen deutlich eingebrochen ist.
Von der Allianz zur Fehde
Die Beziehung zwischen Musk und Trump war lange Zeit von einer engen Zusammenarbeit geprägt. Nach der Wahl 2024 unterstützte Musk die Trump-Kampagne mit Hunderten Millionen Dollar und übernahm eine prominente Rolle im sogenannten „Department of Government Efficiency“ (DOGE), einer Einheit zur Senkung der Staatsausgaben. Doch die Harmonie hat Risse bekommen, als Musk das von Trump unterstützte Steuergesetz als „widerliche Schande“ bezeichnete und sich gegen die geplanten Haushaltspläne stellte. Trump reagierte mit einer Drohung, sämtliche staatlichen Subventionen und Verträge für Musks Unternehmen zu streichen – ein Schritt, der SpaceX und Tesla schwer treffen könnte.
Musk und Massie
In diesem Zusammenhang hat sich der konservative Abgeordnete Thomas Massie, bekannt für seine libertäre Haltung und Kritik an übermäßigen Staatsausgaben, öffentlich hinter Musk gestellt. Der Tesla Chef will ihn jetzt sogar unterstützen, was die Spannungen mit Trump zusätzlich anheizt.
Massie ist nicht irgendein Abgeordneter, sondern gilt als Erzfeind Trumps in der Republikaner-Partei. Er lehnt nicht nur das Haushaltsgesetz des US-Präsidenten ab, sondern kritisierte auch den Militärschlag gegen iranische Atomanlagen. Daraufhin beschimpfte Trump den Parteifreund als „erbärmlichen Verlierer“ und stieß ihn öffentlich aus der MAGA-Bewegung aus – dem ideologischen Kern der Trump-Unterstützer.
Massie lobte Musks Position in einem Tweet und forderte eine Überprüfung des Gesetzes, was den Konflikt zusätzlich anheizt. Seine Einmischung könnte die Spannungen innerhalb der Republikanischen Partei verstärken und Trump unter Druck setzen.
Ein Schlag für Tesla
Die Eskalation hat sofortige Auswirkungen auf den Aktienmarkt gezeigt. Teslas Aktien fielen in den letzten Tagen um über 14 %, wodurch der Marktwert des Unternehmens um etwa 150 Milliarden Dollar schrumpfte. Diese Abwärtsbewegung markiert einen der schwersten Verluste in der Geschichte des Unternehmens und spiegelt die Unsicherheit der Investoren wider. Analysten sehen die Spannungen als Risiko für zukünftige regulatorische Entscheidungen, insbesondere für Teslas Pläne, autonome Robotaxis auf den Markt zu bringen, die auf Genehmigungen der Bundesregierung angewiesen sind.
Hintergründe und Auswirkungen
Der Konflikt begann mit Musks Kritik am Haushaltsdefizit, das das neue Gesetz verursachen könnte, und eskalierte, als er Trump öffentlich angriff und sogar eine neue politische Partei vorschlug. Trump seinerseits warf Musk vor, nur wegen des Wegfalls von Elektrofahrzeug-Subventionen verärgert zu sein, was Musk zurückwies. Die persönlichen Angriffe, einschließlich Musks Andeutungen über Verbindungen Trumps zu umstrittenen Figuren, haben die Situation weiter verschärft.
Für Tesla könnte dies langfristige Konsequenzen haben. Das Unternehmen kämpft bereits mit sinkenden Verkäufen und steigender Konkurrenz, insbesondere aus China. Die Verbindung zu Trump hatte zuvor als Vorteil gegolten, doch die aktuelle Fehde könnte konservative Käufer abschrecken und liberale Kunden weiter vergraulen, die Musk seit seiner politischen Wende meiden. Zudem droht die Streichung staatlicher Verträge, die SpaceX betrifft, indirekt auch Teslas Innovationskraft zu beeinträchtigen.