US-Präsident Donald Trump hält die Märkte mit seiner schwer kalkulierbaren und teils willkürlich anmutenden Zollpolitik weiter in Atem. Die geplanten Zollerhöhungen sollen nun am 7. August und nicht wie ursprünglich angekündigt am 1. August in Kraft treten.
Von Andreas Männicke
US-Präsident Donald Trump hält die Märkte mit seiner schwer kalkulierbaren und teils willkürlich anmutenden Zollpolitik weiter in Atem. Nach für ihn erfolgreichen Handelsdeals mit Großbritannien (+10 %), Japan (+15 %) und der EU (+15 %) steht nun auch die Schweiz im Fokus – hier droht eine drastische Zollerhöhung um 39 %. Doch das ist nicht alles: Noch größere Spannungen zeichnen sich mit den BRICS-Staaten ab. Sollten Russland die von Trump gesetzte Frist bis zum 8. August verstreichen lassen, droht der US-Präsident mit massiven Sanktionen – darunter ein 100 %-Zoll für sämtliche russische Verbündete, insbesondere die BRICS-Staaten. Brasilien wurde bereits mit einem Sonderzoll von 50 % belegt.
Die geplanten Zollerhöhungen sollen nun am 7. August und nicht wie ursprünglich angekündigt am 1. August in Kraft treten, da die US-Zollbehörden mehr Zeit zur Umsetzung benötigen.
Märkte reagieren nervös – aber noch stabil
Der DAX verlor am Freitag zwar 2,66 %, liegt aber weiterhin nahe seinem Allzeithoch. Offenbar gewöhnen sich die Anleger zunehmend an Trumps unberechenbaren Kurs. Die eigentlichen Auswirkungen dürften sich jedoch erst gegen Jahresende zeigen.
Überdurchschnittlich stark entwickeln sich erneut die osteuropäischen Börsen – allen voran Warschau, dessen PTX-Index seit Jahresbeginn um 37 % zulegte. Auch Länder wie Georgien und Kasachstan zeigen beeindruckende BIP-Wachstumsraten.
Finanzexperte Andreas Männicke analysiert diese Entwicklungen regelmäßig in seinem Börsenbrief EAST STOCK TRENDS sowie in EastStockTV, Folge 253 auf YouTube.
Trumps umstrittene Notstandszölle
Trump sieht sich auf der Zielgeraden seines Zoll-Marathons. Die bisherigen Verhandlungen verbucht er als Erfolge: Großbritannien (10 %), BRICS-Staaten (10 %, Brasilien 50 %), Japan (15 %) und EU (15 %). Jetzt richtet sich sein Augenmerk auf die Schweiz (39 %) und Kanada.
Er rechtfertigt die Maßnahmen mit einem nationalen Notstand – eine Einschätzung, deren Rechtmäßigkeit der Supreme Court noch bewerten muss.
Zoll-Einnahmen vs. Zinslast
Trump hat bisher 100 Mrd. USD durch Zölle eingenommen, plant aber bis Jahresende 300 Mrd. USD. Im Vergleich zur neuen Verschuldung von 2 Billionen USD wirkt das jedoch wenig. Ähnlich wie in Deutschland (Haushaltslücke: 172 Mrd. €) steigen die Zinslasten. Die Rendite 30-jähriger US-Staatsanleihen liegt bei fast 5 %.
Trump plant Einsparungen im Sozial- und Gesundheitswesen. Die Ankündigung sinkender Medikamentenpreise belastete bereits US-Pharmaaktien.
Konflikt mit den BRICS-Staaten
Wichtige Gespräche laufen mit China. Doch selbst bei Einigung könnte ab dem 9. August ein Handelskrieg mit den BRICS-Staaten eskalieren. Die EU hat bereits Sanktionen gegen chinesische und indische Unternehmen verhängt, die mit Russland zusammenarbeiten.
Trump droht Russland und seinen Verbündeten mit weiteren Zöllen – das Ultimatum an Putin bis zum 8. August könnte sich jedoch als politischer Bumerang erweisen.
Zinsen, Inflation und der Einfluss der FED
Das BIP-Wachstum lag im 2. Quartal bei 5,2 % in China und 3 % in den USA. Auch Technologiewerte wie Nvidia und Meta überzeugten. Doch die Inflation in den USA stieg im Juni auf 2,7 %, was Zinssenkungen unwahrscheinlich macht.
Trump fordert eine Zinssenkung um einen Prozentpunkt und droht FED-Chef Powell mit Absetzung – rechtlich wäre das erst 2026 möglich. Kommt es zur Zinssenkung, dürfte Gold weiter profitieren.
Der 9. August als Wendepunkt
Die BRICS-Staaten zeigen Kampfbereitschaft. China könnte Exportbeschränkungen für Seltene Erden verhängen. Der DAX liegt trotz Korrektur am Freitag noch 17 % im Plus seit Jahresbeginn. Der S&P 500 hält +6,3 %, der NASDAQ +7,1 %.
Brentöl fiel um 2,99 % auf 69,5 USD, Gold stieg um 2 % auf 3.556 USD/Unze. Auch Silber und Industriemetalle blieben gefragt. Bitcoin erreichte ein neues Allzeithoch bei 122.000 USD, Ethereum legte im Monat über 50 % zu, korrigierte aber leicht.
Osteuropa im Aufwind
- UTX (Ukraine): +49 %
- PTX (Polen): +34 %
- CTX (Tschechien): +30 %
- HTX (Ungarn): +25 %
- SETX (Südosteuropa): +28 %, darunter SBI (Slowenien): +30 %
- CECE (Polen, Ungarn, Tschechien): +32 %
- BTX (Bulgarien): +18 %
- ROTX (Rumänien): +18 %
Auch Bulgarien wird 2026 dem Euroraum beitreten. Besonders erfreulich entwickeln sich die Aktien osteuropäischer Banken: Der CECE-Banken-Index legte bereits um 33 % zu.
Weitere Einblicke gibt Andreas Männicke im Interview mit Michael Mross vom 19. Juli 2025: www.eaststock.de
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