Die internationalen Aktienmärkte haben Anfang Oktober neue Rekordstände erreicht. Trotz geopolitischer Risiken und wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigen sich die Anleger weiterhin risikofreudig.
Von Andreas Männicke
Der Dow Jones überschritt am 3. Oktober erstmals die Marke von 47.000 Punkten, bevor er zum Handelsende wieder leicht nachgab. Auch der DAX erreichte mit 24.500 Punkten ein neues Allzeithoch. Die Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen durch die US-Notenbank nach schwächeren Arbeitsmarktdaten stützt die Kursentwicklung.
Parallel dazu legten auch Rohstoffe und Kryptowährungen kräftig zu. Gold kletterte auf ein neues Rekordhoch von 3.890 US-Dollar je Unze und liegt damit rund 42 Prozent im Plus seit Jahresbeginn. Silber stieg auf 48 US-Dollar, Platin um über 50 Prozent. Auch Bitcoin steht mit rund 122.000 US-Dollar kurz vor einem neuen historischen Hoch.
Politische Unsicherheit in den USA und Europa
In den Vereinigten Staaten sorgte erneut ein sogenannter „Government Shutdown“ für Schlagzeilen, nachdem sich Demokraten und Republikaner im Senat nicht auf einen Übergangshaushalt einigen konnten. Während staatliche Behörden teils geschlossen bleiben müssen, spekulieren Marktteilnehmer auf eine baldige Einigung und weitere geldpolitische Impulse.
In Europa belasten hohe Energiepreise, strukturelle Probleme und die anhaltende Verschuldung vieler Staaten das wirtschaftliche Klima. In Frankreich steigt die Staatsverschuldung weiter, während in Deutschland die Diskussion um militärische Aufrüstung und Verteidigungsausgaben anhält. Die jüngste Drohnensichtung in München löste eine politische Debatte über mögliche Sicherheitsmaßnahmen aus – bis hin zu Forderungen nach einem sogenannten „Spannungsfall“.
Geopolitische Risiken und die US-Politik unter Trump
In den USA richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf die außen- und sicherheitspolitische Agenda des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Bei einem Treffen mit Militärvertretern betonte er die Notwendigkeit, das Land auf mögliche Konflikte vorzubereiten – sowohl im Ausland als auch im Inland. Trumps harte Haltung gegenüber Russland und dem Iran könnte neue Spannungen auslösen, etwa durch die mögliche Lieferung von Langstreckenraketen an die Ukraine.
Auch im Nahen Osten bleibt die Lage fragil. Ein von Trump skizzierter Friedensplan für Israel und Palästina hängt von der Kompromissbereitschaft der Konfliktparteien ab. Sollte dieser scheitern, drohen neue Spannungen in der Region, was wiederum die Ölpreise beeinflussen könnte.
Edelmetalle und Kryptowährungen als Gewinner
Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und der Aussicht auf niedrigere Zinsen gelten Gold und andere Edelmetalle weiterhin als sichere Häfen. Auf der Rohstoffmesse in München zeigten sich Anleger entsprechend optimistisch. Neben Gold und Silber konnten auch Platin und Palladium deutlich zulegen. Kryptowährungen profitieren ebenfalls von der Suche nach alternativen Anlageformen – insbesondere Bitcoin, der von institutionellen Investoren zunehmend als digitales Gegenstück zu Gold betrachtet wird.
35 Jahre Wiedervereinigung – und 35 Jahre Osteuropa-Börsen
Am 3. Oktober feierte Deutschland den 35. Jahrestag der Wiedervereinigung. Doch während die Stimmung im Inland von wirtschaftlicher Zurückhaltung geprägt ist, bieten viele osteuropäische Märkte bemerkenswertes Wachstum. Seit dem Mauerfall haben sich die Börsen in Mittel- und Osteuropa zu dynamischen Wachstumszentren entwickelt.
Auch 2024 und 2025 zählen mehrere dieser Märkte zu den weltweit stärksten. So verzeichnete der slowenische SBI-Index ein Plus von 46 Prozent, der Prager PX-Index 40 Prozent. Der CECE-Index (Tschechien, Polen, Ungarn) legte um 36 Prozent zu – und damit deutlich stärker als der DAX mit rund 21 Prozent. Auch die Börsen in Rumänien, Bulgarien und Kroatien zeigen zweistellige Zuwächse.
Chancen für Anleger
Für Investoren lohnt sich daher weiterhin der Blick nach Osteuropa. Neben den klassischen Märkten wie Polen und Tschechien bieten auch Länder wie Georgien und Kasachstan überdurchschnittliche Wachstumschancen. Mehrere dieser Börsen gehören zu den 30 besten der Welt.
Trotz wachsender geopolitischer Unsicherheiten und globaler Schuldenprobleme zeigen sich die Kapitalmärkte stabil. Die Kombination aus Zinssenkungserwartungen, technologischem Fortschritt und steigender Nachfrage nach Edelmetallen und Kryptowährungen sorgt für Optimismus. Gleichzeitig eröffnen die dynamischen Märkte Osteuropas langfristig interessante Chancen für Anleger mit Weitblick.
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