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SEB Immoinvest Drama

Immobilienfonds "SEB Immoinvest" wird endgültig aufgelöst. Vorausgegangen war ein beispielloses Experiment, in dem der Fonds nach fast zweijähriger Schließung am Montag für nur einen Tag öffnen wollte. Die gesammelten Rückgabewünsche hätten die Liquidität des Fonds allerdings "deutlich überstiegen". Deswegen werde nun gar keine Verkaufsrder ausgeführt.

 

Der offene Immobilienfonds "SEB ImmoInvest" wird nun doch endgültig aufgelöst. Das teilte das Fondsmanagement am Montag mit. Vorausgegangen war ein beispielloses Experiment, in dem der Fonds nach fast zweijähriger Schließung am Montag für nur einen Tag öffnen wollte. Die gesammelten Rückgabewünsche hätten die Liquidität des Fonds allerdings "deutlich überstiegen", hieß es. Deswegen werde nun gar keine Verkaufsrder ausgeführt.

Bis zum 30. April 2017 soll der Fonds endgültig aufgelöst werden. "Im Wesentlichen ließen sich zwei Gruppen von Verkäufern erkennen: zum einen jene Anleger, deren Anlagehorizont in den vergangenen zwei Jahren ausgelaufen ist und die über ihre Gelder jetzt verfügen müssen, zum anderen stark verunsicherte Anteilinhaber", so das Fondsmanagement in einer Mitteilung. Die nicht enden wollende Kette schlechter Meldungen aus Wirtschaft und Finanzindustrie sowie das unruhige Fahrwasser, in dem sich die Offenen Immobilienfonds seit über zwei Jahren bewegen, habe viele Anleger zermürbt.

Jetzt sollen alle Objekte verkauft und die Anleger ausgezahlt werden. Bereits im Juni 2012 ist eine erste Auszahlung in Höhe von voraussichtlich 20 Prozent des Fondsvermögens geplant. Im Anschluss sind halbjährliche Auszahlungen vorgesehen, deren Höhe sich an den jeweils realisierten Immobilienverkäufen orientiert.

Der rund 6 Milliarden Euro große SEB ImmoInvest wurde im Mai 1989 aufgelegt und gilt als Klassiker unter den Offenen Immobilienfonds in Deutschland. Er ist aktuell in 132 Immobilien in 18 Ländern und 64 Städten investiert. An der Börse wird der Fonds bereits seit Monaten mit deutlichen Abschlägen auf den offiziellen Rücknahmekurs gehandelt. Nach der Bekanntgabe der endgültigen Auflösung rauschten die Kurse an der Hamburger Börse weiter nach unten, auf bis zu 65 Prozent des offiziellen Anteilswertes.
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