Günther Blaich, Geschäftsführer des Finanzvertriebs Swiss Life Select, sieht in den kommenden Jahren „großes Wachstumspotenzial“ für sein Unternehmen.
„Auch wenn der Vermittlermarkt insgesamt schrumpfen wird, möchten wir organisch wachsen, durchaus in der Größenordnung wie in den vergangenen Jahren“, so der Swiss Life Select Chef in einem Interview.
Das Fondsgeschäft nimmt Fahrt auf
Swiss Life Select ist eine von vier deutschen Vertriebsmarken des Schweizer Versicherungs- und Finanzkonzerns Swiss Life. Der Umsatz der vier Marken stieg jüngst um knapp 13 Prozent auf mehr als 336 Millionen Euro. Hoffnung auf weiteres Wachstum schöpft Blaich unter anderem aus der steigenden Bedeutung der privaten Altersvorsorge. „Der Beratungsbedarf in diesem Bereich ist enorm“, sagt der Finanzmanager. „Zwar sorgen Digitalisierung und Regulierung für ein sehr anspruchsvolles Marktumfeld. Wir glauben aber, mit unserer Plattform gut aufgestellt zu sein.“
Vor allem das Fondsgeschäft nimmt laut Blaich an Fahrt auf. Er sehe eine wachsende Bereitschaft, sich wieder auf Fonds einzulassen – sowohl bei den Kunden als auch bei den Vermittlern, erklärt er.
Mit seiner Einschätzung befindet sich der Geschäftsführer von Swiss Life Select in guter Gesellschaft. So empfehlen beispielsweise auch Fachleute des Magazins „Finanztip“ Sparpläne auf Aktienfonds zur langfristigen Geldanlage.
Finanzexperten raten zu ETFs
Dabei haben die Anlagespezialisten besonders ETFs im Blick, da diese einfach, günstig, transparent und außerdem relativ sicher seien. Trotz des immer bestehenden Risikos von Kursverlusten wie Anfang Februar 2018 hätte sich in der Vergangenheit stets gezeigt, dass Rückschläge langfristig wieder aufgeholt werden.
Grundlage für die positive Einschätzung von ETFs bildet unter anderem eine Analyse der langjährigen Entwicklung bestimmter indexbasierter Fonds. Demnach hat ein ETF-Sparplan, der den Weltaktienindex MSCI abbildet (ca. 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern weltweit), in den vergangenen 15 Jahren nach Abzug der Kaufkosten eine durchschnittliche Rendite in Höhe von 7,4 Prozent erzielt. Bei Anbietern, bei denen keine Nebenkosten zu zahlen sind, sieht die Bilanz sogar noch besser aus. Allerdings sollte man bei internationalen Fonds immer das Risiko von Währungsschwankungen einkalkulieren.
Asien-ETFs waren zuletzt weltweit top
Von Währungsschwankungen können auch europäische Indizes betroffen sein. Beispielsweise sind im Stoxx Europe 600 und MSCI Europe hauptsächlich britische und schweizerische Unternehmen gelistet. Firmen aus dem Euroraum findet man dagegen etwa im MSCE EMU.
Am besten haben in der jüngeren Vergangenheit asiatische ETFs performt. Eine Studie des Finanzdienstleisters Bloomberg zur Entwicklung von 96 Indizes im Jahr 2017 zeigt, dass von den ertragreichsten 20 Fonds, die deutschen Anlegern weltweit zur Verfügung stehen, acht die Kurse asiatischer Unternehmen erfassten. Dabei wurden in Einzelfällen Spitzenrenditen von bis zu 44 Prozent erzielt. Bei den heimischen ETFs konnten da allenfalls noch Technologieaktien mithalten – wie zum Beispiel der iShares TecDax ETF mit einem Ertrag von 42 Prozent. DAX-ETFs kamen dagegen „nur“ auf 15 Prozent.