Per Donnerstag ist die Haltefrist für 271 Millionen Facebook-Aktien von Altaktionären ausgelaufen. Darauf ging Facebook auf Rekordtief seit IPO. Doch das ist erst der Anfang: Im November dürfen Altaktionäre 1,2 Milliarden Aktien verkaufen.
Am Donnerstag lief die erste Haltefrist bei Facebook Aktien ab. Seit dem stehen 271 Millionen Aktien zum Verkauf. Die Umsätze in dem Papier verdreifachten sich am Donnerstag, die Aktie fiel zwischendurch um bis zu 10%, konnte sich von den Tiefstständen aber wieder etwas erholen.
Bei der Lock-Up-Period (Haltefrist) handelte es sich um die erste bei den insgesamt über 2 Milliarden Facebook Aktien. Die nächste Haltefrist läuft Mitte Oktober aus. Dann dürfen erneut Millionen Aktien verkauft werden.
Spannend dürfte aber der November sein. Dann läuft nämlich die dritte Haltefrist ab, bei der auch die Papiere des Facebook Erfinder Zuckerberg in den Handel gelangen dürfen. Dabei geht es um 1,2 Milliarden Aktien. Für Insider ist klar: Dies ist die Feuertaufe für den Facebook Kurs. Im Vergleich dazu waren die Aktien, die bisher zum Verkauf frei gegeben wurden, nur Peanuts. Aber es kommt noch schlimmer:
Bis Ende diesen Jahres werden insgesamt rund 2 Milliarden Aktien 'entsperrt'. Damit wird der weitaus überwiegende Teil der Anteilsscheine frei handelbar sein. Neben Investoren und Managern dürfen vom 15. Oktober an auch einfache Mitarbeiter ihre Aktien verkaufen, die sie als Teil ihres Gehalts bekommen haben. Derartige Verkäufe könnten als mangelndes Vertrauen der eigenen Leute ins Unternehmen gewertet werden.
CEO Zuckerberg durfte bisher sowieso nur einen Bruchteil seiner Aktien verkaufen. Doch ab 14. November sind die meisten Aktien des Facebook-Chefs von der Sperrfrist befreit und es stellt sich die Frage, ob er die zuvor noch wertlosen Papiere zu diesem Zeitpunkt nicht doch lieber in (noch) wertvolle Dollar umtauschen will.
Hinzu kommt, dass viele Altaktionäre ihre Papiere auf Kredit erworben haben. Diese könnten bei fallenden Kursen auf Druck der Banken sogar gezwungen sein, zu verkaufen. - So oder so werden fallende Kurse den Verkaufsdruck bei Facebook noch erhöhen, entweder weil Altaktionäre ihre Gewinne davon schwimmen sehen, oder weil sie auf Kredit kauften. Die Hoffnung, dass Hedgefonds einspringen, scheint eher vage. Denn bisher ist das Geschäftsmodell noch nicht ganz klar.
Bisher wurde nur bekannt, das zwei Hedgefonds bei Facebook investiert sind, unter anderem Investor-Legend George Soros, der im letzten Quartal wohl ein paar Millionen Aktien gekauft hat. Mit dieser Position dürfte er aber zwischenzeitlich gut im Minus sein und die Frage ist, wie lange sich Soros dieses Spiel noch anschaut.



