Goldman Sachs: Einigung über US-Haushalt im Januar – Keine Inflationsgefahr.
Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs ist optimistisch, dass sich Demokraten und Republikaner im Januar auf Haushaltskürzungen einigen und damit die schlimmsten Folgen für die US-Wirtschaft und die Weltkonjunktur vermeiden können. „Wir sind uns nicht sicher, glauben aber, dass die Chancen gut stehen für eine baldige Einigung“, sagte Abby Joseph Cohen, Leiterin des Global Market Institute der Bank in New York, der WirtschaftsWoche. „Was wir aus Washington hören, ist, dass Präsident Barack Obama jetzt eine Zwischenlösung für die wesentlichen Punkte wie Steuerraten anstrebt. Dann hätten beide Parteien Zeit, an den langfristigen Lösungen zu arbeiten“, so Cohen. „Das wichtigste Signal, das die Politik jetzt geben muss, ist: Wir arbeiten zusammen mit Hochdruck an einem Kompromiss. Anfang Januar werden dann die Details ausgearbeitet.“
Deshalb rechnet Cohen! auch nicht mit einem wirtschaftlichen Abschwung in den USA. „Erst, wenn es in den ersten zwei Monaten des nächsten Jahres zwischen Demokraten und Republikanern keine Einigung darüber gibt, wie die USA ihre Schulden abbauen und wo im Haushalt gespart werden soll, dann hat das dramatisch negative Auswirkungen auf die Konjunktur – vorher nicht.“
Cohen sieht keine Inflationsgefahr, obwohl die Fed derzeit sehr viel billiges Geld in die US-Wirtschaft pumpt. „Dieses Argument kam bereits wenige Wochen nach dem Ausbruch der Finanzkrise vor vier Jahren auf. Es ist bewiesen, dass es einfach nicht stimmt. Angst vor Inflation ist voreilig. In den USA und in Europa ist die Arbeitslosigkeit hoch, die Löhne steigen nicht, Produktionskosten sind niedrig – insgesamt ist das Wachstum noch schwach. Ich sehe einfach kein drohendes Inflationsgespenst.“