Lockerung der EZB-Geldpolitik spricht für steigende Gold- und Silberpreise.
Von Commerzbank Commodity Research
Die EZB hat gestern ihre Geldpolitik massiv gelockert. Sie hat nicht nur einen negativen Einlagensatz von -0,1% und eine Senkung des Hauptrefinanzierungssatz auf 0,15% beschlossen, sondern auch spezielle Refinanzierungsgeschäfte für Banken, damit diese vor allem in den Krisenländern mehr Kredite an Unternehmen vergeben. Insgesamt stellt die EZB dafür am Anfang rund 400 Mrd. Euro zur Verfügung.
Das Maßnahmenpaket spricht aber erst einmal dagegen, dass die EZB bald breit angelegte Anleihekäufe beschließt. Diese sind laut EZB-Präsident Draghi jedoch weiter möglich, wenn die Inflation zu lange zu niedrig bleibt.
Während es im Zuge dessen beim EUR-USD-Wechselkurs zu deutlichen Ausschlägen kam, beendete Gold den Handel gestern mit einem Plus von 0,8% und erreichte zwischenzeitlich ein Wochenhoch von knapp 1.260 USD je Feinunze. Im Fahrwasser von Gold legte Silber überproportional zu und stieg wieder über die Marke von 19 USD je Feinunze.
Grundsätzlich spricht die weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik für höhere Gold- und Silbernotierungen. Platin und Palladium verteuerten sich moderat, was wir aber eher Meldungen aus Südafrika zuschreiben. Nach Entspannungsanzeichen im Minenstreik zu Wochenbeginn beharrt die radikale Gewerkschaft AMCU jetzt offensichtlich doch auf ihren hohen Forderungen und scheint nicht zu Zugeständnissen bereit.



