Die Manipulationen am Goldmarkt sind offensichtlich - funktionieren aber nicht auf Dauer. Auffällige Verkaufsorders drücken den Kurs. Weitere wichtige Voraussetzung für eine Goldhausse ist erfüllt.
Von Claus Vogt
wenn Sie wie ich den Goldkurs täglich verfolgen, haben Sie hier bestimmt auch schon ungewöhnliche Kursentwicklungen beobachtet. So war es auch am Dienstag, den 7. Juli 2015. An diesem Tag kam der Goldpreis um die Mittagszeit in Deutschland unter Druck, also noch vor Markteröffnung in den USA, und fiel bis zu der bei rund 1.150 $ verlaufenden Trendlinie zurück. Wie so oft ging der Verkaufsdruck auch dieses Mal vom US-Terminmarkt aus. Hier wurden innerhalb weniger Stunden mehr als 120.000 Gold-Kontrakte gehandelt, was rund 375 Tonnen Gold entspricht.
Wie immer, wenn der Goldpreis fällt und zu eher ungewöhnlichen Tageszeiten große Verkaufsorders an den Terminbörsen für fallende Kurse sorgen, wurden auch jetzt wieder Stimmen laut, die hinter diesem Kursrückgang eine Konspiration sehen, hinter der Zentralbanken und Regierungen stecken sollen. Gänzlich ausschließen wollen wir diese These nicht. Allerdings gibt es dafür keinerlei Beweise, ja noch nicht einmal Indizien, die für diese These sprechen.
Die Manipulationen am Goldmarkt sind offensichtlich …
Tatsache ist jedoch, dass es am Goldmarkt schon seit vielen Jahren Auffälligkeiten gibt, die sehr deutlich auf Marktmanipulationen hinweisen. Dazu gehören auch große Verkaufsaufträge, die unlimitiert zu einer Zeit an den Markt gegeben werden, wenn dieser kaum liquide ist. Normale Verkäufer, die einen möglichst guten Preis erzielen wollen, gehen so natürlich nicht vor. Sie sind stattdessen sehr bemüht, ihre Verkäufe möglichst marktschonend abzuwickeln.
Wer anders vorgeht, hat ganz offensichtlich auch ein anderes Ziel. Er will mit seiner Verkaufsorder einen möglichst starken Preisrückgang bewirken. Aber wer sollte das tun, wenn nicht Zentralbanker und Regierungen, die mit allen Mitteln den Bestand des Papiergeldsystems sichern wollen?
In der gerade erschienenen August-Ausgabe unseres Börsenbriefs Krisensicher Investieren nennen Roland Leuschel und ich drei überzeugende Gründe, die gegen eine Beteiligung von Zentralbanken und Regierungen an diesen Marktmanipulationen sprechen. Aber wenn es nicht die Zentralbankbürokraten sind, wer ist es dann? Die Antwort auf diese interessante Frage ist relativ einfach: mächtige Marktteilnehmer mit tiefen Taschen sowie besten Marktkenntnissen und Marktzugängen. Wie und warum sie das tun, legen wir in Krisensicher Investieren ausführlich dar.
… funktionieren aber nicht auf Dauer
Darüber hinaus – und dieser Punkt ist mit Abstand der bedeutendste – erläutern wir, dass diese Kursmanipulationen nicht dauerhaft möglich sind. Im Moment deutet schon vieles darauf hin, dass die absichtlich herbeigeführten Kursrückgänge nicht mehr das gewünschte und aus Sicht der Manipulateure notwendige Ausmaß erreichen. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für eine bald beginnende Goldhausse erfüllt.
Außerdem haben sowohl die Sentimentindikatoren als auch die Positionierungen der Terminmarktteilnehmer Extremwerte erreicht. Teilweise haben sie sogar neue Rekorde aufgestellt. Diese Kombination ist ein sehr starkes Argument für unsere Prognose, dass die Edelmetallmärkte nicht vor einer neuen Abwärtswelle stehen, sondern am Ende ihrer ausgeprägten Baisse, die 2011 begonnen hat.
Krisensicher Investieren - Claus Vogts und Roland Leuschels Börsenbrief