Die Royal Bank of Scotland warnt vor historischem Crash an den Finanzmärkten. Rat an Kunden: „Verkaufen Sie alles!“ Es drohte eine verheerende globale Deflationskrise. Börsen stehen vor harter Korrektur, Öl 16, 10jährige Bundesanleihen 0 Prozent.
Die Experten der Royal Bank of Scotland (RBS) sehen schwarz und raten ihren Kunden: „Verkaufen Sie alles!“. Das, was jetzt kommt, wird schlimmer als alles, was wir bisher erlebt haben an den Finanzmärkten.
Schottlands größte Bank hat so einen Crash-Alarm schon mal ausgelöst und lag damit gar nicht falsch: Mitte 2008 warnte die RBS vor einer der schlimmsten Börsenkrisen der letzten hundert Jahre, welche einen ähnlichen Verlauf nehmen könne wie der Crash von 1929. (MMNews 18.6.2008)
Zu diesem Zeitpunkt träumten viele noch von neuen Rekordständen an den Börsen. Doch was dann kam, wurde als die "große Finanzkrise von 2008 / 2009" bekannt. Das Geldsystem stand im November 2008 nachweislich vor dem totalen Kollaps.
Nun warnen die RBS Analysten erneut: Anleger sollten sich für ein „katastrophales Jahr“ und eine globale Deflationskrise wappnen. Die Märkte sendeten die gleichen rot leuchtenden Stresssignale wie im Vorfeld der Lehman-Pleite 2008, dem Auslöser der weltweiten Finanzkrise. Dieses Mal aber werde das Epizentrum in China liegen, so RBS: „China hat eine bedeutende Korrektur losgetreten, die sich zu einem Schneeball entwickeln wird.“ Der nächste Akt im globalen Drama werde sich „schnell und heftig“ abspielen.
Indikatoren für die nahende Krise könnten die Banken selbst sein. Die Kurse rutschten in den vergangen Wochen in die Nähe der Krisentiefs von 2008/2009. Besonders dramatisch sieht es wieder mal bei der Commerzbank aus. Aber auch die Deutsche Bank sieht an der Börse nicht gut aus. Bedeutet: Hier sind wohl viele Kredite draußen, die faul werden. Dieses Mal ist es aber offenbar nicht der Hypothekenbereich, sondern Ausleihungen im Rohstoffsektor. Hier fallen die Assets dramatisch - und Schulden müssen möglicherweise schon bald abgeschrieben werden. Allein die derzeitigen Ölpreise deuten auf Staatspleiten im Mittleren Osten aber auch Russland hin - mit ungeahnten Dominoeffekten.
Das Untergangsszenario der RBS:
- Der Ölpreis könnte auf 16 US-Dollar abstürzen. Damit überbietet RBS sogar die Warnungen von Goldman Sachs und Morgan Stanley, die beide einen Rückgang auf 20 US-Dollar für möglich halten.
- Sowohl die europäischen als auch die amerikanischen Aktien erwartet ein Kurssturz von 10 bis 20 Prozent. Noch dramatischer wird der Absturz für den britischen FTSE 100, weil darin viele Energie- und Rohstofftitel enthalten sind.
- Die Flucht in "sichere Häfen" wird auch deutsche Staatsanleihen demnächst mit Minuszinsen ausstatten. RBS prognostiziert, dass sogar 10jährige Bundesanleihen auf Null Prozent fallen - und die Zinsen sogar in den Minusbereich gehen können.
- Auch US-Staatsanleihen werden in ungeahnte Höhen steigen und die Zinsen entsprechend fallen. Das würde all jene auf dem falschen Fuß erwischen, die auf "Reflation" spekulierten und damit auf sinkende US-Bonds.
Was tun?
Die Experten der RBS raten: „Verkaufen Sie alles!“ Anleger sollten demnach alles aus dem Depot schmeißen außer hochwertige Anleihen. Es gehe einzig und allein darum, sein Kapital zu retten und nicht die Erträge, denn: „In einem überfüllten Saal sind die Notausgänge klein.“ - Von einer Anlage in Gold und Silber wollen die RBS-Analysten jedoch nichts wissen. Gold als sicherer Hafen kommt in dem Report nicht vor. Ob "hochwertige Anleihen" jedoch die beste Anlageentscheidung in einem Krisenszenario ist, darf bezweifelt werden.
Auslöser für die neuen Verwerfungen sei laut RBS die völlig Überschuldung unseres Planeten. Besonders in China sehe es schlecht aus. Die Gesamtverschuldung zum BIP sei für ein Schwellenland zu hoch. Insbesondere private Haushalte und Firmen hätten einen überproportionalen Schuldenstand.