Oskar Lafontaine präsentiert sich als linker Heilsbringer in der Not. Das Rezept gegen die Krise: „Strenge Finanzmarktregulierung, direkte Kreditvergabe durch die Zentralbank an die europäischen Staaten und Millionärssteuer“.
Die Linke sei die einzige Partei, die den Ausweg aus der Finanzkrise kenne, so der ehemalige Parteichef Oskar Lafontaine in der aktuellen Ausgabe der ZEIT: „Strenge Finanzmarktregulierung, direkte Kreditvergabe durch die Zentralbank an die europäischen Staaten und Millionärssteuer“. Seine Vorschläge zur Regulierung der Finanzmärkte seien damals „brüsk zurückgewiesen“ worden. „Ich hatte damals keine Chance. Heute sind alle dafür“, sagte der 68-Jährige.
„Ich fasse es manchmal nicht, dass es immer noch nicht gelingt, die Banken an die Kette zu legen. Weder Frau Merkel noch Obama oder Sarkozy können behaupten, wirklich etwas Ernsthaftes, Einschneidendes gegen die Diktatur der Finanzmärkte getan zu haben“, so Lafontaine.
Auch Grüne und SPD würden inzwischen ihre Forderungen proklamieren, aber es seien „reine Lippenbekenntnisse in der Opposition. Nur die Linke will wirklich regulieren, weil sie nicht durch Spenden von der Allianz oder der Deutschen Bank korrumpiert ist.“
Lafontaine ist der Meinung, dass man nur so den Euro retten könne. Welche Auswirkungen dies jedoch auf die Finanzmärkte hat, darüber schwieg sich der Linken-Führer aus. In dem Interview vermittelte er den Eindruck, als wenn die Märkte am besten ganz abgeschafft werden müssten und dann alles gut werde.