AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

GR: Konsumschecks für Privathaushalte?

Star-Ökonomen fordern Wachstumspakt für Athen.   „Zum Wohl der Eurozone und zu seinem eigenen Wohl sollte Deutschland – ebenso wie andere Länder mit Spielraum dafür – expansive Fiskalmaßnahmen ergreifen“. Denkbar seien zum Beispiel Konsumschecks für private Haushalte.

 

Kurz vor dem entscheidenden Votum über das nächste Rettungspaket für Athen hat eine Reihe bekannter Ökonomen für einen Wachstumpakt für Griechenland plädiert. „Es braucht einen Strategiewechsel – man darf nicht nur harte fiskalische Einschnitte fordern, sondern muss flankierend auch die Wachstumskräfte stützen“, sagte Harvard-Professor Philippe Aghion der Financial Times Deutschland (Montagsausgabe). „Zu allererst braucht es ein Programm, das Liquidität in den kollabierten Bankensektor bringt“, sagte Jeffrey Sachs, Starökonom der Columbia University, der FTD. „Die deutsche Regierung fokussiert bei ihren Forderungen allein auf die Haushaltspolitik – ohne zu verstehen, dass die griechische Wirtschaft derzeit zu Grunde geht, aus Mangel an Krediten für kleine und mittlere Firmen.“

Heute sollen die Euro-Finanzminister in Brüssel über die Auszahlung der nächsten Rettungstranche für Athen entscheiden. Ohne das 130 Mrd. Euro schwere Paket wäre das Land im März pleite. Bedingung dafür waren umfangreiche Einsparungen, deren letzte Details das griechische Kabinett am Samstag gebilligt hatte. Medienberichten zufolge dürften die Entwürfe bereits in dieser Woche dem Parlament in Athen vorgelegt werden. Insgesamt geht es um Einsparungen von 3,3 Mrd. Euro.'

Doch immer mehr Ökonomen betrachten den alleinigen Fokus auf harte Sparprogramme als eine Sackgasse. Allein an Investitionen sollen Schätzungen zufolge 2011 700 Mio. Euro eingespart worden sein. In Folge des scharfen Sparkurses ist die griechische Wirtschaft kollabiert, was wiederum den Konsolidierungsprozess torpediert. Vergangene Woche wurde bekannt, dass die griechische Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2011 um fünf Prozent geschrumpft ist. Einige Experten rechnen mit einem weiteren Rückgang von bis zu 7,5 Prozent in diesem Jahr – im fünften Rezessionsjahr in Folge.

Daher fordern einige Ökonomen nun dringend einen Kurswechsel in der Krisenstrategie. „Die griechische Wirtschaft brauchte von Anfang an ein Wachstumsprogramm – das sie jedoch nie bekommen hat“, sagte Dani Rodrik, Starökonom der Harvard University, der FTD. „Es muss ein Aufbauprogramm von Wirtschaft und Verwaltung geben, also technische Hilfe parallel zu öffentlichen Investitionen“, sagte Ulrich Kater, Chefökonom der Dekabank. „Der Rückbau des Staatsapparats muss flankiert werden von Hilfen für die Privatwirtschaft – zum Beispiel durch Investitionsprogramme aus Mitteln der EU“, sagte Bert Rürup, Vorstand der Beratungsfirma MaschmeyerRürup.

Besonders den Mangel an Krediten sehen Ökonomen mit Sorgen. „Es braucht Kredite für gesunde Unternehmen, die sich refinanzieren müssen“, sagte Markus Brunnermeier, Professor in Princeton, der FTD. „Hierzu kann eine Entwicklungsbank im Stile der KfW hilfreich sein.“


Um mehr Wachstum zu schaffen, seien vor allem aber schnelle Verbesserungen der Rahmenbedingungen nötig. „Das Land braucht an sich nicht eine bessere Infrastruktur, vielmehr muss eine effiziente öffentliche Verwaltung aufgebaut werden“, so Brunnermeier. „Was Griechenland braucht ist eine Runderneuerung seiner institutionellen Strukturen“, sagte auch Thomas Mayer, Chefökonom der Deutschen Bank der FTD.


Um kurzfristig Griechenland mehr Wachstum zu verschaffen, sehen andere Ökonomen aber auch Deutschland in der Pflicht. „Zum Wohl der Eurozone und zu seinem eigenen Wohl sollte Deutschland – ebenso wie andere Länder mit Spielraum dafür – expansive Fiskalmaßnahmen ergreifen“, sagte Charles Wyplosz, Professor am Graduate Institute in Genf der FTD. Diese sollten so ausgestaltet sein, dass sie temporär begrenzt sind und schnell Wirkung entfalten. Denkbar seien zum Beispiel Konsumschecks für private Haushalte.

Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube

Börse 24h
Gewinner / Verlierer

Kursdaten von GOYAX.de

Mein bestes Börsenbuch:

 

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
bc1qwfruyent833vud6vmyhdp2t2ejnftjveutawec

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

Aktuelle Presse

Vor dem E-3-Treffen von Friedrich Merz, Keir Starmer und Emmanuel Macron in London - an dem auch Wolodymyr Selenskyj teilnimmt - fordert SPD-Fraktionsvize Siemtje Möller, dass Europa künftig stärker [ ... ]

Thailand hat am Montag Luftangriffe auf Kambodscha durchgeführt. Dies könnte das Ende eines Friedensplans bedeuten, der erst vor zwei Monaten unter der Vermittlung von US-Präsident Donald [ ... ]

Im Bundeslagebild "Kriminalität im Kontext von Zuwanderung" für das Jahr 2024 werden syrische und afghanische Staatsangehörige bei mehreren Deliktsbereichen deutlich überproportional [ ... ]

Die Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock, hat davor gewarnt, Gebietsabtretungen zum Bestandteil einer Friedenslösung für die Ukraine zu machen. "Man ächtet einen Angriffskrieg [ ... ]

Die deutsche Automobilindustrie erwartet 2026 einen moderaten Anstieg der Pkw-Neuzulassungen um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus einer Prognose des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie [ ... ]

Der Direktor des Mercator Institute for China Studies (Merics), Mikko Huotari, sieht die Reise von Außenminister Johann Wadephul (CDU) nach China als Möglichkeit, Verstimmungen zwischen Deutschland [ ... ]

Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek sieht sich durch ihre Migräne-Erkrankung häufig belastet und wirbt für einen offeneren Umgang mit Krankheiten in der Spitzenpolitik. Bezogen auf ihre [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.