Der weltgrößte Anleihenfonds PIMCO verkauft deutsche Anleihen. Begründung: Deutschland kippt wegen der Haftung für die Südschiene. Die Topbonität sei ungewiss. Pimco ist eine Tochter des deutschen Finanzkonzerns Allianz.
Der weltgrößte Anleiheninvestor PIMCO hat fast alle Bundesanleihen aus seinen Depots rausgeworfen. Begründung: Sorge vor der Schuldenkrise. Schließlich drohten dem Bundeshaushalt durch die milliardenschwere Rettungsschirme und anderweitige Verluste enorme Belastungen. "Deutschland verliert durch die zunehmenden Risiken an Qualität", sagte Andrew Bosomworth, Fondsmanager und Deutschland-Chef von Pimco, am Mittwoch. Pimco ist eine Tochter des deutschen Finanzkonzerns Allianz.
Die Frage ist natürlich, worin Pimco sonst sein Geld investiert. Vor einem Jahr hat sich der Anleiheninvestor bereits von US-Anleihen getrennt. Damals ein schlechtes Geschäft, weil Bonds weiter stiegen. Andererseits ist der Verkauf von deutschen Anleihen mit Zinsen nahe Null sicherlich auch ein Gebot der Stunde.
Dem Vernehmen nach haben sich auch viele deutsche Banken von deutschen Anleihen getrennt, weil sie kaum noch Zinsen bringen und das Risiko steige. Doch die Alternativen sind noch riskanter: Besonders die Commerzbank soll noch zahlreiche Südschienen-Anleihen im Depot haben. Diese bringen zwar eine höhere Rendite, sind allerdings auch stark im Kurs gefallen.