Das gelbe Edelmetall durchbrach die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie, was zu Anschlussverkäufen führte und den Abwärtsdruck noch verstärkte.
von Commerzbank Commodity Research
Gold und die anderen Edelmetalle kamen gestern Mittag im Einklang mit dem gesamten Rohstoffmarkt stark unter Druck. Das gelbe Edelmetall durchbrach dabei die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie, was zu Anschlussverkäufen führte und den Abwärtsdruck noch verstärkte.
Dabei rutschte der Goldpreis auch aus seiner Handelsspanne nach unten heraus und notiert heute Morgen mit rund 1.645 USD je Feinunze auf dem tiefsten Stand seit mehr als fünf Wochen. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung setzt sich auch der Preisrückgang von Gold in Euro gerechnet fort und mit 1.225 EUR je Feinunze wird heute Morgen ein Wochentief erreicht.
Der Preisverfall ging mit Abflüssen aus den Gold-ETFs einher, die ihre Bestände um 3,7 Tonnen reduzierten. Gleichzeitig verzeichneten die Silber-ETFs Zuflüsse von knapp 74 Tonnen, womit sich der Trend der vergangenen Wochen weg von Gold-ETFs und hin zu Silber- bzw. Platin- und Palladium-ETFs fortsetzt.
Selbst der dritte Atombombentest von Nordkorea seit dem Jahr 2006, der die geopolitischen Risiken in dieser Region unterstreicht, kann den Abwärtstrend von Gold nur bremsen, nicht aber umkehren. Die Finanzminister der Eurogruppe haben bei ihrem gestrigen Treffen in Brüssel nicht über finanzielle Hilfen für das angeschlagene Zypern gesprochen. Damit bleibt die Unsicherheit hinsichtlich einer möglichen Staatspleite des Euro-Mitgliedslandes weiter bestehen.