Unsicherheit lässt Goldpreis auf 2-Monatshoch steigen. Die steigende Nachfrage nach Gold in Zeiten zunehmender Risikoaversion macht sich allerdings nicht in entsprechenden Zuflüssen in die Gold-ETFs bemerkbar.
Von Commerzbank Commodity Research
Gold erreichte aufgrund der zunehmenden Unsicherheit an den Finanzmärkten und der Turbulenzen in den Schwellenländern am Morgen ein 2-Monatshoch von 1.280 USD je Feinunze. Die steigende Nachfrage nach Gold in Zeiten zunehmender Risikoaversion macht sich allerdings nicht in entsprechenden Zuflüssen in die Gold-ETFs bemerkbar.
Die ETF-Bestände stagnierten am Freitag, nachdem sie am Tag zuvor sogar den größten Rückgang seit einem Monat verzeichnet hatten. Es dürften daher vor allem die spekulativen Finanzanleger gewesen sein, welche den Goldpreis zuletzt nach oben getrieben haben. Die spekulativen Netto-Long-Positionen stiegen in der Woche zum 21. Januar um 1,9 Tsd. auf 30,2 Tsd. Kontrakte, was zugleich dem vierten Wochenanstieg in Folge entsprach.
Das absolute Niveau der spekulativen Netto-Long-Positionen ist aber noch immer sehr niedrig, so dass von einer spekulativen Übertreibung keine Rede sein kann. Die robuste physische Goldnachfrage in China, welche den Goldpreis in den vergangenen Wochen unterstützt hat, scheint dagegen nachzulassen. Darauf deuten zumindest die fallenden physischen Prämien an der Shanghai Gold Exchange hin.
Laut eines Vertreters des indischen Finanzministeriums werden die Beschränkungen für die Goldimporte Ende März überprüft. Dann endet in Indien das laufende Fiskaljahr. Die relative Stabilität der Indischen Rupie während der jüngsten Turbulenzen in den Schwellenländern kann ein Indiz dafür sein, dass sich das Leistungsbilanzdefizit in Indien zuletzt gebessert hat. Dies ist eine Voraussetzung für die Aufhebung der Importbeschränkungen.