Unregelmäßigkeiten im Eurosystem – Wertpapiere über Luxemburger Notenbank unzulässig in EZB-Datenbank geraten
Im Eurosystem sind dem Nachrichtenmagazin FOCUS zufolge Unregelmäßigkeiten aufgetreten. So sei eine nicht mehr zugelassene Anleihe der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria in der vergangenen Woche zwei Tage lang in der Datenbank für EZB-fähige Wertpapiere (EADB) geführt worden, berichtet FOCUS. Der ungewöhnliche Vorgang habe intern erhebliche Unruhe ausgelöst, da das System bislang als extrem zuverlässig eingeschätzt worden sei.
Der EZB-Rat hatte bei seiner Sitzung am 3. April beschlossen, sämtliche Wertpapiere der Hypo Alpe Adria vorerst nicht mehr als Sicherheit zu akzeptieren. Die 43 Anleihen im Gesamtwert von 5,65 Milliarden Euro seien auch am gleichen Abend aus der EZB-Datenbank mit rund 37.000 „marktfähigen Wertpapieren“ entfernt worden. Trotzdem sei zumindest eine der Anleihen über 35 Millionen Euro einige Tage später wieder aufgetaucht.
Die EZB erklärte auf FOCUS-Anfrage die Panne mit einem „technischen Problem“, das bei der zuständigen Luxemburger Zentralbank BCL aufgetreten sei. Das fragliche Papier sei „so schnell wie möglich“ wieder aus der Datenbank gelöscht und nicht für ein Refinanzierungsgeschäft mit der EZB genutzt worden, so die Zentrale in Frankfurt. Die BCL teilte FOCUS mit, das Papier sei durch „einen manuellen Kodierungsfehler“ wieder in die Datenbank geraten.
Wie FOCUS weiter berichtet, waren bis zum 12. April außerdem zwei Anleihen der belgischen Bank „KBC Ifima“ in der EZB-Datenbank gelistet, ohne die dafür erforderlichen Kriterien zu erfüllen. Das bestätigte die EZB ebenfalls. Die für die Platzierung verantwortliche BCL in Luxemburg erklärte diese Panne damit, einer „unrichtigen Information“ eines Dienstleisters aufgesessen zu sein, die „ausnahmsweise“ durch die internen Kontrollen nicht herausgefiltert worden sei.